ἄπειρον μοιρα sind zwei Worte welche auf die Existenz das Sein (eine Wirklichkeit?) außerhalb des Erlebnisbereiches deuten; ἄπειρον ist außerhalb des Bereichs der Erkenntnis; denn Erkenntnis einbegreift Begrenzung. Und ἄπειρον schließt seinem Wesen gemäß Begrenzung aus. μοιρα ist außerhalb des Bereichs des Geschehens. denn Geschehen einbegreift (beinhalted) Handlung, und Handlung einbegreift gut und schlecht. μοιρα war den Göttern übergeordnet. Für die Juden und Christen jedoch waltet Gott über dem Schicksal. Genauer betrachtet für sie ist Gott Schicksal oder Schicksal ist Gott. So wie sich das ἄπειρον des Nichtwissenkönnen zur Erkenntnis verhält; verhält sich das überethische Schicksal zum Handeln. Beide, das ἄπειρον des Wissenbereiches und die überethische μοιρα sind unbegrenzt. - und begrenzung ist unentbehrlich für das Wissen sowohl wie für das Handeln. Wie Nichtwissen weder wahr noch unwahr ist - also jenseits von Wahrheit und Lüge so ist Schicksal μοιρα weder gut noch schlecht also jenseits von Gut und Böse. Nichtwissen bezieht sich auf ein potentiell Gewusstes - auf mögliches Wissen. Schicksal bezieht sich auf ein potentiell Gewertetes - auf mögliches Handeln. Die Handlung ist ihres Wesens gemäß immer gut oder schlecht. Wie apeiron sich zum Nichtwissenkönnen so verhält moira sich zum Nichthandelnkönnen.