Weihnachten Das verlassene, ausgesetzte, fröstelnde, zur Schau gebotene Jesuskind; die Katastophe ist vorweggenommen so einsam hier wie auf dem Kreuz. Sie hatte ihn zur Welt gebracht und wusste nicht was mit ihm anzufangen Fest der Vereinsamung wo die Menschen sich beschenken weil sie nichts miteinander anzufangen, weil sie nicht mit einander reden nicht einander küssen können ================ Ob sie ihn eingeweiht in ihr geheimnis ob er gemeint sie sei verrückt ob er's geglaubt und ihr bestätigt ob er es selbst gewesen war der sie trotzt ihrer Abscheu gegen ihn genötigt. ================ Es muss sich um den reinen Menschen handeln Geschichte Wissenschaft muss aus dem Spiele bleiben nur was ich selbst erlebt darf ich beschreiben ================ wenn ich ihn beschrieben du würdest ihn durch dichterische Augen sehen, vielleicht ganz anders, vielleicht ihn sehen wie er wirklich ist, vielleicht ihn sehen wie er mir erscheint dein ganzes Leben an ein Vexierbild wär verloren oder wär durch es gefunden. ================ Du kontrastierst Logik im Kopf und Feuer im Herzen Im deutschen ist die Geist genannt Die Frage ist wie Kopf und Herze in Verbindung stünden Ob eiskalte Kopfeslogik das Herz zu dämpfen, (to quench), löschen tilgen ersticken kühlen dienen sollte. ================ Weihnachtsdank Das letzte Weihnacht anders war als je Die jüngste Weihnacht anders war als je Ich meine nicht den längst getauten Schnee gemeint ist nicht der längst getaute Schnee Ich unterm welken Weihnachtsbaume fand die drei Besucher aus dem Morgenland Und als ich völlig war im Traum erwacht hab ich ein weitre Mal drum nachgedacht hab ich sie Sach ein weitres Mal bedacht erkannte nun den ausgefallnen Fall die heilige Familie hier im Stall ein wunderbares Wunder war geschehn statt Säugling wars ein Mädchen groß und schön die meinen Dank mit Dank entgegennahm Dank der erschüttert tief von Herzen kam. Sing ewig nun der Weihnacht meine Lieder denn soch ein Wunder kommt nie wieder. ======================== Weihnachtsdank Die jüngste Weihnacht anders war als je; gemeint ist nicht der längst getaute Schnee. Ich unterm welken Weihnachtsbaume fand die drei Besucher aus dem Morgenland. Und als ich völlig war im Traum erwacht, hab ich die Sach ein weitres Mal bedacht. Erkannte nun den ausgefallnen Fall: Die heilige Familie hier im Stall Ein wunderbares Wunder war geschehn. Statt Säugling wars ein Mädchen groß und schön die meinen Dank mit Dank entgegennahm, Dank der erschüttert tief von Herzen kam. Sing ewig nun der Weihnacht meine Lieder, denn solch ein Wunder kommt nie wieder. ======================== Logik oder Geist Seit Platon gibt's Gedankenhierarchie Denken und Sinnen Begehren aber wie Geist, Fühlen und Begehren aber wie Gedanke, Sinn, Begehren aber wie willst Du entscheiden ob sinnliches Begehren entscheidest Du ob sinnliches Begehren von einer Logik soll gezügelt werden. von dem Gedanken soll gezügelt werden. Wär der Gedanke Andres als die Macht die deine Worte dir bewusst gemacht Der Sprache Macht ist vieler Einverständnis Der allgemeine Sinn zwingt zum Bekenntnis Lass ab von Platon, traue den Gefühlen die Sinnen Begierden Verlangen Lust und Wünsche solln gezügelt werden Was sind die Zügel und wer hält sie in der Hand? Bedürfnisse die Lust Pl.: die Lüste der Wunsch (nach) Pl.: die Wünsche die Sehnsucht (nach) Pl.: die Sehnsüchte die Begehrlichkeit das Wollen kein Pl. das Begehren Pl.: die Begehren die Begierde Pl.: die Begierden das Verlangen (nach) kein Pl. der Herzenswunsch Pl.: die Herzenswünsche das (auch: der) Begehr [form.] selten die Begier kein Pl. [form.] selten ========================= Gedankenlos Seit Platon gibt's Gedankenhierarchie: Gedanke, Sinn, Begehren. Aber wie bestimmest Du ob was dein Mut begehrt sollt von Gedankens Zügeln sein beschwert? Der Sprache Macht ist vieler Einverständnis. Der allgemeine Sinn zwingt zum Bekenntnis. Oft ist Gedanke nur Gesellschaftsmacht durchs eigne Wort dir schließlich heimgebracht. Lass das Zergliedern, traue dem Gefühl. Vorsichtig sei mit dem Gedankenspiel. Erinnre stets in dieser weiten Welt auch das geringste Blatt zur Erde fällt. Dein Leben endet ohne dein Verstehn. Auch du wirst wie du bist zu Grunde gehn.