\Subject: Familie Meyer From: "Bernd Strangfeld" Date: Sun, 12 Nov 2017 21:10:52 +0100 To: Ernstmeyer Lieber Jochen, es wird Zeit, dass ich mich wieder melde. Hinsichtlich der Fotos von der uns bekannten Familie Meyer waren wir schnell und tüchtig, haben alles, was interessant sein könnte, auf 13 mal 18-Format kopieren lassen (Papierbolder und Dias vom April 2004, vor allem Konnarock) kopieren lassen und Dr.Busch geschickt. Der schrieb zurück, er habe einiges, das er vielleicht in seinem Buch verwerten könnte, eingescant. Danach schicke er alles zurück. Jetzt haben wir das alles doppelt. Kannst Du vielleicht etwas davon gebrauchen? Ich erinnere mich aber, dass wir damals Dir und Margaret sowie auch Klemens und Familie etliche Abzüge geschickt haben. Ach, das waren noch goldene Zeiten! Dr.Busch schickte auch das 19seitige Kapitel der die Familie Ernst Jochen Meyer. So gebündelt und konzentriert macht es wieder wütend und fassungslos. Es ist ja trotzdem nur eine knappe Zusammenfassung - Du hattest uns damals einen ausführlichen und bewegenden Bericht über Deine ersten Monate in den USA geschickt. Wir sind seit 3 Wochen wieder zurück aus England bzw. Schottland, wo wir, wie ich Dir möglicherweise vorher schrieb, alte Freunde besucht haben. Alle gesundheitlich wacklig, aber wir waren us gleich wieder so nah, als hätten wir uns gestern zuletzt gesehen. Außerdem habe ich alle möglichen Leute zum brexit befragt, fast alle waren entsetzt und beteuerten, sie und all ihre Freunde hätten für "Bleiben" gestimmt. Ein engagierter Grüner war überzeugt, es werde eine zweite Abstimmung geben, die dann gegen den Austritt ausfallen würde. Na, schön wärs. Was ist nun eigentlich mit dem Nantucket-Haus geworden? Und wie geht es mit Nathaniels Karriere voran? D.Busch hat ihm ja viel Platz eingeräumt. Aber wir haben Nathaniel natürlich auch in sehr guter Erinnerung und nehmen teil an seinem Ergehen. Wir waren die letzten Abende unterwegs, Vortrag eines ehemaligen Schülers über Galapagos, Opernanbend einer Mailänder Tourneegruppe mit Verdeis Maskenball - diese Truppe gibt es seit 1948 (!!!), und ich habe sie erstmals in den fünfziger Jahren in Goslar erlebt mit Verdis "Troubadour", ein bleibender Eindruck - , und gestern ein Gitarrenabend, ebenfalls mit einem ehemaligen Schüler, der gegen den erbitterten Widerstand seines Vaters sein Leben der Gitarre und der Musk gewidmet hat und damit sich und viele andere sehr glücklich gemacht hat. Heute gegen Morgen träumte ich sehr lebhaft von einer ehemaligen Klasse, deren Lehrerin ich 6 Jahre lang war, weil wir uns so gut verstanden. Im Traum bin ic allerdings mit einer Gruppe zu früh aus dem Bus gestiegen und wusste nicht, wie weiter. Nach dem Aufwachen kam mir di Idee, alle noch einmal einzuladen und zu erfahren, was aus ihnen geworden ist und ihnen die vielen Fotos zuzeigen, die ich ihr ganze Schulzeit von ihnen gemacht habe, Wir waren auf der Abschlusszeit in Paris, zeltend, und mit einer kleineren Gruppe in Prag, und überhaupt haben wir so einges unternommen. Mal sehen, ob etwas daraus wird. Die meisten sind 1995 nach dem 10.Schuljahr abgegangen, ist schon lange her, und wahrscheinlich würde ich viele gar nicht wiedererkennen. Aber sie sind mir noch sehr nah. Allabendlich erscheint immer noch ein Igel auf der Terrasse und labt sich am Katzenfutter, das ich ihm zum Aufbau seiner Fettreserven hinstelle. Manchmal waren es auch zwei und mehrmals drei, die sich friedlich um das Futterschälchen gruppierten. Es ist immer noch über null Grad, hat erst einmal gefroren.Aber sehr viel geregnet. Es war kein goldener Herbst diesmal. Gleich machen wir uns auf den Weg zum Kaffeetrinken bei Nachbarn, und danach werde wir bei uns einen Film (DVD) ansehen, möglicherweise die Verfilmng von Farley Mowats "Never Cry Wolf". Im Garten blühen die letzten Rosen, Amseln und anderes Vogelgetier wuselt eifrig. Wir haben den ganze Sommer gefüttert, weil es kaum Insekten gab und gibt, ziemliche Katastrophe. Die wünschen wir einen friedlichen und produktiver Herbst! Liebe Grüße, Gertraud und Bernd.