19970406.01
Die Grundfrage ist ob der ethische Imperativ von aussen
kommt oder von innen. Lautet der Befehl: "Du sollst" oder lautet
er "Ich muss." (Denn ein "Ich soll" kaeme auch von aussen.)
Ueber jeder Ethik haengt, drohend das Schwert des
Verderbens. Bei Kierkegaard nahm es die Form des moeglichen
Ausbleibens der ewigen Seligkeit.
Ist eine straffreie Ethik denkbar? Waere eine
Belohnungsethik etwas anderes als eine Strafethik, wo das
Ausfallen der Belohnung die Strafe waere? Was wuerde aus einer
Ethik ohne Belohnung oder Strafe. Waere sie wirksam?
Ist des Menschen ethische Forderung sich selbst gegenueber
jemals etwas anderes als die nachtraegliche Bestaetigung und
Rechtfertigung dessen was er sowieso tut oder getan haette?
Ist ethische Forderung an den anderen, an den Naechsten
jemals etwas anderes als Rechtfertigung der eigenen Haltung, als
Behauptung des eigenen Interesse dem anderen gegenueber?
Ist es sinnvoll von einer rein persoenlichen, individuellen,
subjektiven Ethik zu schreiben? Wenn nicht, wie erklaert, wie
verficht man die Unterscheidung von oeffentlichem Gesetz und
anderweitig gueltiger Ethik? Zugegeben Gesetzgebung ist zuweilen
fehlerhaft und laesst zu wuenschen uebrig. Ist eine Gesetzgebung
die mit der Ethik uebereinstimmte denkbar? Und was hat es an
sich mit den Imperativen der religioesen Ethik, mit den zehn
Geboten? mit der christlichen Liebes- und Aufopferungsethik?
Inwiefern sind sie vereinbar mit den denkbaren Forderungen des
Gesetzes?
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