19970419.01

     Beim Lesen der Unwissenschaftlichen abschliessenden
Nachschrift wurde mir's klar, in welchem Ausmass mein Intersse
an, - nein, meine Leidenschaft zur Literatur ein im Grunde
religioeses Streben war, - und ist, naemlich als Weg zur
Subjektivitaet als Weg nach Innen, als Bruecke mir den Ausweg aus
der Welt der Sachen, und Einlass in den Bereich des Subjektiven
versprach. Und dies ist denn auch, wie mir scheint, was die
Literatur, das Lesen,im allgemeinen bedeutet, zugegeben auf sehr
unterschiedlichen Stufen.

     Kierkegaards Bestimmung des Christentums als Subjektivitaet
scheint mir nicht nur theologisch und psychologisch sondern auch
geschichtlich als bedeutsam und richtig; und es scheint so trotz
der Tatsache, dass die Verweltlichung des Christentums als Kirche
die unvermeidliche Folge seines Bestehens erkannt werden muss.

     Was ist unter dem Begriff der evig Salighed welche das
Christentum dem Einzelnen schenkt vorzustellen?  Wie verhaelt
sich diese Salighed zu den schwankenden Zielen im Leben selbst?
In welcher Weise erstreckt sich diese evig Salighed ueber das
irdische Leben hinaus?

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