19970607.00

     Es ist notwendig die subjektive Auffassung des Objektiven
und die objektive Darstellung des Subjektiven zu erklaeren.

     Die subjektive Auffassung des Objektiven ist durch die
unentrinnbare Objektivitaet der Sprache bedingt.  Das Gemuet ist
groesstenteils durch die Sprache, durch das geistige Zusammensein
und Zusammenleben mit anderen bestimmt; und insofern es uns
unmoeglich ist sprachlos zu denken, ist es uns auch unmoeglich
subjektiv (nicht-objektiv) zu denken.  Da mischt sich dann immer
in das Subjektive die Objektivitaet der Sprache, des sprachlichen
Gedankens ein.  Auch umgekehrt: insofern ich mich nicht zu einer
Maschine der Sprachlogik oder mathematischen Logik erniedrigen
(oder erhoehen), jedenfalls, verwandeln lassen will,  musz doch
alles von mir oder zu mir Gesagte eine inwendige, nur mich in
diesem Augenblick beruehrende Resonanz haben, wird es doch fuer
mich sinnvoll nur durch dieses inwendige Ertoenen.  Ich denke
dann auch, dasz es eines Tages moeglich, wenn nicht gar
unvermeidlich erkannt werden wird, dasz die Geist-Koerper
Antinomie der Alten, - und des Christentums, - sich in die Ich-
Wir Dichotomie, in den Widerspruch zwischen Gesellschaft und ich
wird umdeuten lassen muessen.

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