19970617.00
Ueber den existentiellen Empirismus. Der existentielle
Empirismus ist eine Bruecke zwischen dem positivistischen
Empirismus, etwa Lockes, und dem subjektivistischen Empirismus
Kierkegaards.
Der existentielle Empirismus bezieht sich auf das inwendige
Erleben des Einzelnen. Der objektivistische Empirismus bezieht
sich auf das mitteilbare Erleben.
Der existentielle Empirismus umfaszt auch das auswendige
gemeinschaftliche Erleben: denn alles "Erleben" ist ja, musz ja,
im Grunde inwendig sein.
Der objektivistische Empirismus betont nur einen Teil, nur
eine zwar sehr wichtige, doch keineswegs ausschlieszliche Phase
des Erlebens. So erweist sich das Erleben als ein Widerspruch, in
dialektischem Sinne, dessen Resolution (nur) im
?schicksalbewuszten Leben und in den sich immer und immer
wiederholenden Versuchen dies Erleben mitzuteilen, zu
veroeffentlichen gesucht werden musz.
Der existentielle Empirismus setzt dem oeffentlichen
aueszerlichen ein buendigeres, gueltigeres, wenn gleich weniger
wirksames Erleben entgegen. Die Unterschiede sind vornehmlich
Fragen der Betonung.
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