20000311.00
Wenn ich, ohne darueber zu klagen, beobachte, wie mir im
Laufe der Jahre Gedaechtnis und Aufmerksamkeit schwinden, dann
stellt sich mir unvermeidlich die Frage, zu welchem Zeitpunkte
die Erwaegungen und Beschreibungen mit welchen ich meine
Tagebuecher anfuelle, dem kuenftigen Leser, moeglicherweise sogar
mir selbst, als leeres Geschwafel in die Augen springen werden.
Die Scheide zwischen Sinnvollem und Sinnlosem ist
unbestimmter als man meint; insofern jedenfalls als es nicht nur
der Schreibende, sondern vor allem der Lesende ist welcher dem
Geschriebenen seinen Sinn verleiht. Es ist sogar vorstellbar,
dasz das weniger Klare und Eindeutige ein umso tieferes
Verstaendnis findet insofern es dem Leser die groeszere Freiheit
zu Vorstellung und Einbildung bietet.
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