20000607.00 Heute ist Papas hundertunderster Geburtstag. Erkennen heiszt Grenzen erfahren. Das Erlebnis der Begrenzung ist persoenlich, individuell, und laeszt sich nicht mitteilen. Nicht nur das Wissen, auch die Gefuehle haben ihre Grenzen, Weder Eros, Agape noch Philia sind unendlich. An ihren Enden sinkt der Mensch erschoepft, ohnmaechtig in sich zurueck. Die letzte und hoechste Erkenntnis ist das Sterben. Selig sind die Toten, die in dem Herren sterben. Ich uebersetze: Selig sind die Toten deren Selbstbewusztsein in ihrem Sterben sich ueber den Kosmos, ueber die ganze erlebte und erlebbare Welt erstreckt und mit dieser verschmelzt, deren ihr Leben Bruch und Bestandteil der Schoepfung ist. Die Gottglaeubigkeit ist die Befreiung von den Banden, von dem Fluch subjektiver Gegenstaendlichkeit. Der ungeschulte Mensch entdeckt diese Freiheit in der Vorstellung von einem allmaechtigen Herrscher dem er unterworfen und an dessen Regiment er beteiligt ist. In diesem Bilde verfliegt die Vorstellung eines gesonderten, gegenstaendlichen, selbststaendigen Daseins. Zugegeben, auch das Bild des goettlichen Herrschers ist Vorstellung ist aber gerade als Vorstellung nicht mehr und nicht weniger wirklich als des Menschen andere Vorstellungen aus welchen seine Welt besteht. ========= Warum baue ich Fuszboden, setze Tueren ein, baue ein Haus, statt Geschichten oder philosophische Aufsaetze zu schreiben? Nicht, weil es mir im Augenblick groeszere Genugtuung gibt, sondern weil es getan werden musz, und weil sonst keiner da ist, der es tut. Ist das ein Mangel dessen ich mich zu entschuldigen haette? * * * * *

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