20000617.00 Beim Lesen von Ernst Cassirers Philosophie der Symbolischen Formen faellt mir auf, in welchem Masze die zeitgenoessischen Philosophen an einem gemeinsamen (common) Verstaendnis teilhaben, in welchem Masze sie wenn nicht das Gleiche, so doch ein vergleichbares Weltbild erblicken. Auf den Gebieten der Philosophie geht es also nicht so sehr darum objektiv neue Entdeckungen zu machen, wie sich das schon von andern Entdeckte, das allgemeine Gedankengut, anzueignen. Wo man Gelegenheit hat das was man versteht zu beschreiben, wird selbstverstaendlich das Verstandene in der eigentuemlichen Art des Beschreibenden zum Ausdruck kommen, wobei die Eigentuemlichkeiten das Verstaendnis vertiefen oder vermindern. Die Aehnlichkeit, wenn nicht sogar Uebereinstimmung der Weltbilder, der Deutungen, der Interpretationen, laeszt sich erklaeren nicht so sehr aus der Aehnlichkeit oder Geichheit der Geister, wie aus der Tatsache, dass der zu deutende Stoff der Korpus der Wissenschaften, die historische Ueberlieferung, und vor allem, die sprachliche Darstellung ihnen allen die gleiche sprachliche Ueberlieferung zur Verfuegung steht. * * * * *

Zurueck : Back

Weiter : Next

Index 2000

Website Index

Copyright 2005, Ernst Jochen Meyer