20001113.00
Aufzeichnungen uebers J.S. Bach
Der Eingangschor zur Johannispassion,
Herr unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich
ist, zeig uns in deiner Passion
ist ein Spiegelbild der Erniedrigung des Hoechsten, ein
Widerspruch, ein musikalisches Paradox, dessen Ausdruck
verstaendlich wird, im Vergleich mit den vielen Lobpreisungen
Gottes, die Glorias und Magnificats die Back komponiert (vertont)
hat.
Die Erniedrigung Gottes vermag nicht gepriesen zu werden.
Hier wird sie beschrieben.
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In der Echoarie aus dem Weihnachtsoratorium,
Floeszt mein Heiland, floeszt Dein Name
ist das Echo der Widerhall aus dem Reich der Toten, aus
einer uns Lebenden sonst unerreichbaren seelischen Landschaft.
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Ich erinnere mich zweier Arien mit doppelter
Violinenbegreitung, "Ich will nur Dir zu Ehren leben" aus dem
Weihnachtsoratorium und "Der Geist ... der Taube" aus Kantate No.
7, "Christ unser Herr zum Jordan kam". Hier bezeichnen die Geigen
die Fluegel des fliegenden Vogels. Die Arie "Ich will nur Dir zu
Ehren leben" aus dem Weihnachtsoratorium welche dieser Theorie zu
widersprechen scheint, wird erklaerlich in Anbetracht der
Tatsache, dasz sie eine Parodie einer frueheren Arie aus Herkules
am Scheidewege ist, mit dem Text "Auf deinen Fluegeln ..."
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Die Arie Zum Tanze zum Sprunge da wackelt das Herz," Iaus
dem Streit zwischen Pheobus und Pan beschreibt die
geschlechtliche Sinnlichkeit des Mannes, waehrend die Arie "Ich
ende behende mein irdisches Leben aus der Kantate "Ich geh und
suche mit Verlangen," die geschlechtliche Sinnlichkeit des Weibes
beschreibt.
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