20001211.00
Unser Denken gereicht nicht der Wirklichkeit, oder gereicht
der Wirklichkeit nur in unwirklichem Sinne. Was es
stillschweigend beansprucht erreicht das Denken nie; was es
erreicht ist stets eine fehlerhafte Vorstellung mit welcher es
sich abfindet. Fuer das Leben des Menschen, fuer sein
Ueberleben, spielt das Denken eine bedeutsame, aber doch
beschraenkte Rolle, jene naemlich seine Geistesfaehigkeiten zu
vertiefen und zu verschaerfen. Denken ist Geistesuebung, mit
Leibesuebung durchaus vergleichbar.
Ich betrachte den Menschen als Lebewesen, vergleichbar wenn
auch nicht identisch mit anderen Tieren. In welchen Grad der
Guetligkeit (Wirklichkeit) ist eine solche Betrachtung
einzustufen? Wie verhaelt sich ihre Gueltigkeit zu der
Gueltigkeit anderer zum Beispiel kosmologischer oder
eschatologischer Spekulationen? Wie lassen sich die Erkenntnisse
auf welche ich mich von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag
verlassen musz, um ueberhaupt (ueber)leben zu koennen, von jenen
Hirngespinsten unterscheiden, welche heute so und morgen anders
lauten? Gibt es ueberhaupt eine absolute (unbedingte)
Unterscheidung, oder gibt es eine Abstufung von dem gewissesten
(Cogito ergo sum) zu dem Unglaublichsten (Ich weisz, dasz mein
Erloeser lebt.)
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