20010104.02
Ich lese in Cassierers Philosophie der Aufklaerung, und
verwundere mich ueber die Bedeutung welche man im 18.
Jahrhundert dem Bestehen oder Nichtbestehen der Erbsuende
zumasz. Die Besorgnisse ueber dies Thema besagen, wenn ich
nicht irre, einen Mangel an Einbildungskraft, eine allzu
woertliche Deutung der Heiligen Schrift, a literalness of
interpretation, welche auf eine enttaeuschend geringe
geistige Gereiftheit (sophistication) schlieszen lassen.
Wie es denn auch mir uebermaeszig naheliegend scheint, das
Versagen des Menschen, seine Schwaechen, seine Irrtuemer,
wenn man will in maerchenhafter Weise, mit einem Suendenfall
zu erklaeren. Warum sollte man nicht den Suendenfall als
bildliche Darstellung menschlicher Hinfaelligkeit gelten
lassen?
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