20010117.02 Man fragt, manchmal aus Verlegenheit, manchmal aus Verzweiflung, nach dem Zweck des Lebens. Die herkoemmliche Antwort darauf lautet, der Zweck des Lebens sei, durch Tugend sich die Gunst des Gottes, oder der Goetter, zu versichern, und somit ein Anrecht auf ewiges Leben zu erlangen (to obtain, to secure a claim on eternal life). Was aber, musz man dann fragen, ist dann der Zweck des ewigen Lebens? In wiefern ist es besser, ist es wuenschenswerter als das zeitliche? Dasz die Befriedigung der Gelueste, des Hungers, des Durstes, der Muedigkeit, des Geschlechtstriebes nicht Zweck des Lebens sein koennen, weil die Befriedigung immer nur voruebergehend ist seit jahrtausenden Gemeinplatz. Aber ist doch das Leben selbst voruebergehend und nicht ewig. Die Kategorie Sinn oder Zweck ist in Bezug auf das Leben sinnlos; vielleicht weil das Leben auszerhalb dem Bereich des Denkens ist, und deshalb vom Denken nicht begriffen werden kann. Aber das reine Sehen, das nichts begehrt, das reine Hoeren, das Denken, das arglose Spiel mit den Begriffen, mit den Worten, macht Freude und bietet dem Leben eine anspruchslose Erfuellung. * * * * *

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