20010523.00 Die Idealisierung und das Ideal spielen hervorragende, hervorstechende entscheidende, bestimmende Rollen nicht nur in der Aesthetik, sondern in der Ethik, und (unerwartet) in der Erkenntnistheorie. in aesthetischen Urteilen, in ethischen Imperativen, und unerwartet, aber letzthim am Bedeutendsten, in den Vorgaengen (processes) des Wissens und Erkennens. Es ist das Wesen des Ideals eine Vollkommenheit (completeness, continuity) eine Fortdauer, Kontinuitaet, Stetigkeit, eine ununterbrochene Folge zu beanspruchen (anzunehmen, zu konstatieren, vorauszusetzen), wo bei gruendlicherer Nachforschung, bei geneauerer Betrachtung keine solche Vollkommenheit besteht. Statt einer Reihe von Punkten, sieht man eine Linie, Statt einer Reihe von Linien, sieht man eine Flaeche, statt einem Haufen von Steinen sieht man einen Berg, statt einer Unzahl von Wellen, sieht man eine Meeresflaeche. Statt einer Anreihung von Schwingungen hoert man einen Ton. Statt einer Folge von Toenen hoert man eine Melodie. So erbaut sich das Gemuet eine ihm entsprechende, eine ihm genuegende synthethische Welt, eine Welt seiner Vorstellungen. Damit soll nicht behauptet sein, dass der Punkt wirklicher ist als die Linie, oder die Linie wirklicher als die Flaeche. Darauf hingewiesen sein soll nur dass alles Faktische schon Theorie ist, dass alles Wahrgenommene schon Vorstellung, idealisierte und idealisierende Vorstellung ist. * * * * *

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