20010527.00 Wenn ich von dem Wissen, von den Erkenntnissen, von dem geistigen Lebens des Alltags schreibe, - when I refer to the intellectual activity of everyday life und wenn ich die Erkenntnistheorie dazu abfasse, (abrichte) dies alltaegliche, - im Gegensatz zu dem ausgesuchten wissenschaftlichen - gistigen Erleben zu beschreiben, so beschraenke ich mich damit auf Beobachtungen welche ich faehig (in der Lage bin) an mir selbst zu unternehmen, im Gegensatz zu Beobachtungen die ich an anderen, an mir fremdem Leben anzustellen genoetigt bin. Ich gedenke auch bald genug zu erweisen (zeigen, demonstrieren) dass diese Beobachtung des eigenen (inneren) geistigen Wirkens die einzig moegliche, die einzig wahrhaftige Beobachtung(sweise) ist, und dass die Erkenntniserklaerung wissenschaftlichen Erkennens nur moeglich ist indem dies Erkennen auf vergleichbar unmittelbares Erleben zurueckgefuehrt (reduziert) wird. Was nun das unmittelbare Erkennen betrifft: ich bezeichne es auch als alltaegliches Erkennen, "common sense", allerdings will ich es nicht nennen weil es, obgleich in seinem Ursprung zu Teil gemeinschaftlich, so doch in seiner Erscheinung entschieden einzeln, individuell, und subjektiv ist, - was nun das unmittelbare Erkennen betrifft, so will ich es unter vier Einteilungen, Rubriken, Klassifikationen beschreiben: Die Sprache, die Erinnerung, die Wahrnehmung (perception) und das Urteil. Erinnerung: Es ist nicht zu verkennen, dass alles (urspruengliche) geistige Aktivitaet im Gemuet Spuren hinterlaesst, welche unter Umstaenden als Geruest (framework), Matrize, Muster, Vorlage, pattern dienen dem (denen) entsprechend eine abgeblasste (blasse) geschwaechte Wiederholung der urspruenglichen Aktivitaet zustande zu kommen vermag, und dass, wenn dies geschieht, die Wiederholung selbst unter Umstaenden einen Kern bildet, welcher durch weitere geistige Aktivitaet erweitert, vergroessert und verstaerkt werden mag. So laesst sich dass (mein) Geistesleben mit einer lebenslaenglichen Harmonie (Musik) vergleichen, welche steigt und faellt, welche Dissonanzen preisgegeben ist, und welche sich in Konsonanzen zu erholen faehig ist. Das Geistesleben ist Ausdruck zweier Erlebensmodalitaeten: die der (sinnlichen) Wahrnehmung und die der Sprache. Was die sinnliche Wahrnehmung anlangt, so besteht die Welt die sie eroeffnet aus Lauten und aus Bildern. Die Laute sind zeitgebunden; sie sind entweder sprachlich oder musikalisch. Die Bilder sind raumbedingt; sie sind entweder fuehlbar (tactile) oder sichbar, wo bei Sehenden (Menschen die ihre naturgegebene Gesichtskraft unbeeintraechtigt besitzen) der Gesichtssinn den Tastsinn (Gefuehlssinn) weit ueberwiegt. Die Bilder (welche ich sehe), farbig oder farblos, scharf oder verschwommen, sind von der Struktur und Funktion der Sinnesorgane, spezifisch vom Auge und von Gehirn bedingt und entsprechen diesen (der Struktur und Funktion der Sinnesorgane). Es besteht, wohlbemerkt, die Gefahr dies strukturelle und funktionale Korrespondenz, die Entsprechung von Sinnenorgan und Sinneserlebnis misszuverstehen und fehl zu deuten. Die Tatsache, dass ich, so lange ich mein Auge abdecke, voruebergehend (vorlaeufig, temporarily) blind bin, beweist mir, dass das unabgedeckte Auge fuer das Gesichtserlebnis unentbehrlich ist, (es sei denn, dass ich ein Bild erinnerte,) aber diese Unentbehrlichkeit des Auges um zu Sehen besagt nur sehr beschraenktes ueber die Beziehung des Auges zum Erlebnis des Sehens. Man mag sagen, das Auge ist die Ursache (oder ist eine Ursache) des Sehens; aber damit ist das Sehen bei weitem noch nicht erklaert. [Vergleichbares, so scheint mir, laesst sich bei jeder Hinzuziehung des Kausalprinzips konstatieren. Halte ich meine Hand in die Flamme so verbrenne ich mir die Haut und empfinde Schmerz. Die Flamme mag als Ursache des Schmerzes gelten: aber mit dieser Feststellung einer Ursache ist der Schmerz in nur sehr beschraenktem Masse erklaert.] Dies denn ist die Eigenschaft des phaenomenologischen Denkens: dass es sich (des Zaubers) des Erlebnisses durch kein Kausalitaetsraisonnement noch durch irgend eine andere Rationalisierung berauben laesst. Diese Ohnmacht (Machtlosigkeit) der Begruendung (Rationalisierung) und (wie ich bei der Beschreibung der Sprache ausfuehren werde, die Ohnmacht (Machtlosigkeit) der Beschreibung das Erleben erschoepfend zu erlaeutern und darzustellen, vereitelt jeden Versuch das eigene Erleben mitzuteilen und precludes schliesst jedes wirkliche Be(er)greifen eines anderen Menschen, schliesst jede substatielle Mitteilung aus. Was es ist das mitgeteilt werden kann, und was sich der Mitteilung entzieht ist ein Thema das separat besprochen werden muss. * * * * *

Zurueck : Back

Weiter : Next

Index 2001

Website Index