20010528.00
Die Aufzaehlung der primitiven
Bewusstseinserscheinungen (Phaenomene): Wahrnehmung,
Erinnerung, Sprache und Urteil, moechte ich in folgender
Weise verbessern: Wahrnehmung, Erinnerung, Begriffsbildung,
Urteil und Ausdruck. Sprache erscheint als eine Verbindung
(Kombination) von Wahrnehmung, Begriffbildung und Ausdruck,
beruht aber tatsaechlich auf einer Verbindung aller fuenf
Elemente.
Frage ich mich nun was diese Liste besagt, so sehe ich
ein, dass sie eine ausgekluegelte analytische Beschreibung
des geistigen Erlebens ist; welche ueberhaupt moeglich wird
nur auf einer (sehr) fortgeschrittenen Stufe geistiger
(intellektueller) Bildung (Entwicklung), welche des
unterliegenden Erlebens (des Erlebens als Unterlage) bedarf
um ueberhaupt verstaendlich zu werden; und welche wie alle
anderen erfolgreichen (cogent) zwingenden Begriffsbildungen
die Eigenschaft (Folge) hat, dass sie Gefahr darstellt das
Erlebens auf das sie in zergliedernder Beschreibung
hinweisen will, tatsaechlich ueberschattet.
Das ist ja dann auch das allgemeine Schicksal, die
allgemeine Folge, der (sogenannten) Philosophie: je
gewaltiger (the more powerful) sie ist, umso mehr verdraengt
sie das Erleben auf welches sie hinweist; und da dies
Erleben fuer das Verstaendnis der gegebenen Philosophie
unentbehrlich (indispensable) ist, erscheint eine
philosophische Schrift unverstaendlich im Verhaeltnis zu
ihrer Wucht (Gewalt, force). (Wie vereinbart sich aber
diese Betrachtung mit der Geschichte von des Kaisers neuen
Gewaendern?) Diese Betrachtung schliesst die Moeglichkeit
nicht aus, dass der reinste Unsinn als Weisheit paradiert.
Den Unsinn von der Weisheit zu unterscheiden, ist manchmal
eine unmoegliche Aufgabe und nicht nur fuer den Lesenden,
sondern fuer den Schreibenden ebensowohl.
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