20011117.00 Das Hoechste waere zu begreifen, dass alles was der Mensch als Einzelner tut, dass alles was die Menschen zusammen, als Gesellschaft tun, dass alles dieses als naturgegeben, als natuerlich, als Ausdruck des Menschenwesens verstanden werden muss. Es ist dementsprechend unpassend und ueberfluessig den einzelnen Menschen oder die Gesellschaft, im grossen oder im kleinen, zu bemaengeln oder zu beklagen, oder sich durch ihre Schwaechen und Fehler, die tatsaechlich nur Eigenschaften und keineswegs Fehler oder Schwaechen sind, bedroht oder gar verletzt zu fuehlen. Tatsache ist ja, dass die Mangelhaftigkeit des Menschenwesens erst durch idealisierende Vorstellung offenbar wird. Dass ohne diese Idealisierung ueberhaupt kein Mangel erkannt zu werden vermoechte; dass also der vermeinte Mangel, das Unzulaengliche, das Schlechte im Menschenwesen lediglich unserer Vorstellung entspriesst. Aber auch die idealisierende Vorstellung ist Erscheinung und Ausdruck des Menschenwesens. Ich habe es wiederholt erwaehnt, dass die Integrierung der Punkte zur Linie, der Linien zur Flaeche, der Flaechen zu Gestalten, der Schallschwingungen zu Toenen, der Toene zu Worten; dass dies alles Beispiele elementarer Idealisierung sind. Und auf komplizierterer Ebene, die Verbindung der Worte zu sinnvollen Aussagen, und die Verwandlung der Worte in Begriffe dass auch alles dies Audruck des Idealisierungsdranges ist. Zwischen der Idealvorstellung und dem Dasein des Menschen als Einzelner und als Gesellschaftswesen besteht ein peinlicher Widerspruch welcher herkoemmlich im Suendenbegriff zum Ausdruck kommt; welcher in jeder Unzufriedenheit des Menschen mit sich selbst, mit seiner Welt zum Ausdruck kommt; und demgemaess Ansporn fuer alle menschlichen Leistungen ist. which is consequently the stimulus for all human endeavor. * * * * *

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