20020424.01

     Die doppelte Gestalt Gottes einerseits als Geist und
andererseits als Person legt nahe die Frage ob oder inwiefern
diese doppelte Natur als dialektisch zu betrachten ist. Um diese
Frage zu beantworten, ist es nowendig sich ueber das Wesen der
Dialektik klar zu werden.

     Dialektik ist eine Eigenschaft unseres Denkens; Dialektik
ist keineswegs Eigenschaft der Natur.  So zum Beispiel, besteht
kein dialektisches Verhaeltnis zwischen Tag und Nacht, oder
zwischen Sommer und Winter.  Sie sind Erscheinungen der Natur.
Es ist ihre bestaendige (consistent) Wiederkehr die von ihrer
Wirklichkeit ueberzeugt.

     Der Gottesbegriff aber ist von anderer Art.  Er ist eine
Erfindung mittels welcher wir uns die Welt erklaeren wollen.
Aber durch die Geistigkeit Gottes wird die Welt nicht erklaert,
durch die Persoenlichkeit Gottes auch nicht.  Unvermoegend
unserer Ratlosigkeit um Erklaerung zu entkommen pendeln wir von
einer Auffassung zur andern, wo doch keine der beiden, und auch
nicht beide zusammen, ueberzeugend ist.

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