Die Winterreise und die Schoene Muellerin beschreiben,
jede in ihrer Art, die Unmoeglichkeit des Wanderns.  Die
Winterreise ist eine Wanderung ins Nichts, ins Chaos, nicht
einmal in einen erloesenden Tod, vgl. das Wirtshaus, Nur weiter
denn nur weiter, mein treuer Wanderstab.

     Hingegen die Schoene Muellerin bezeugt die innere
Unmoeglichkeit des Wanderns.  Im Eingangslied die Verhoehnung des
Wanderns mit dem grotesken Bild der tanzenden Steine, das
Verspotten des Wanderns im Vergleich mit den nie ermuedenden und
nie vom Platze kommenden sich drehenden Muehlenraeder, welche
jede in ihrer Art Negation des Wanderns bedeutet.  Die Steine
aber wandern nicht, und das Muehlenrad wandert auch nicht.  Ist
es leichtfertige Unsinnigkeit oder tiefe traurige Ironie diese
Erscheinungen als Wanderungsbeispiele anzufuehren.

     Tatsaechlich war der Muellersgesell in der Muehle gefangen.
Die Wanderung und vielleicht sie allein haette ihn befreien
koennen, wenn er zu ihr faehig gewesen waere.  Sie war wonach er
sich sehnte, wovon er traeumte, wozu er aber im Grunde und am
Ende unfaehig war.  "Groesseres wolltest auch du, aber die Liebe
zwingt all uns nieder,das Leid beuget gewaltiger und es kehret
umsonst nich unser Bogen (der Kreislauf des Lebens) woher er
kommt.

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