20031222.00 Bei einer Rembrandtausstellung im Museum of Fine Arts ist mir aufgefallen: das die menschen die Rembrandt malt und zeichnet mit einander visual verbunden sind, dass sie einander anblicken, und wo nicht einander, so den Beschauer. Die Christusgestalt, wie die Puppen der Kinder, ein Wesen in das die Menschen ihre Gedanken, ihre Gefuehle, ihr Erleben hineinprojizieren. (In Rembrandts Zeichnungen und Gemaelden nicht ander als in der Bachschen Kirchenmusik.) Dass sie zu denken und zu fuehlen faehig sind vornehmlich in der Betrachtung dieser Gestalt; dass diese Etablierung und Erweiterung der Gefuehle die Literatur ueberhaupt bezeichnet, wenn nicht gar das ganze Gefilde der Kunst. Man muss fragen in wiefern, die Religion diese Funktion ueberhaupt uebernimmt, ob sie unter dem Vorwandt der Versoehnung mit dem Goettlichen nicht tatsaechlich das Erleben der Menschen erweitert, vertieft und steigert. * * * * *

Zurueck : Back

Weiter : Next

Index 2003

Website Index

Copyright 2005, Ernst Jochen Meyer