20050418.00
Ein schwieriger Tag und eine schwierige Nacht sind hinter
mir. Ich erhole mich langsam und muehevoll von der Bedraengnis
der neuen Nachbarn deren Haus uns den Blick ueber das Tal
verunstaltet und verbaut. Dies Erlebnis aber wird mir wiederum
zum Beweis, dass das gueltige Erleben das Innere, das Inwendige
ist. Was ich erlebe ist die Ohnmacht des Alterns; das
Bewusstsein eben zu alt zu sein um noch einmal neu anzufangen,
und somit alles wieder gut zu machen. Denn alles Leiden hat den
Tod als seinen gemeinsamen Nenner. Es weist auf ihn hin; es
zeitigt ihn, und am Ende wird es durch ihn behoben. Die Verse
mit welchen das Johannisevangelium anhebt, scheinen mir auf die
Tatsache zu weisen, dass die Welt in welcher wir leben eine Welt
der Vorstellungen, der Gedanken, der Gefuehle, eine Welt
geistiger Gebilde. Das ist was Goethe meinte als er sagte, das
Hoechste waere zu begreifen, das alles Faktische schon Theorie
ist.
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