20051116.01 Zur Erklaerung des 53. Kapitel Jesaja ABer wer gleubt vnser Predigt? vnd wem wird der Arm des HERRN offenbaret? Denn er scheusst auff fur Jm/ wie ein Reiss/ vnd wie eine Wurtzel aus durrem Erdreich / Er hat keine gestalt noch schoene / Wir sahen jn / Aber da war keine Gestalt die vns gefallen hette. Er war der allerverachtest / und unwerdest / voller schmertzen vnd kranckheit / Er war so veracht / das man das angesicht fur jm verbarg / darum haben wir jn nichts geacht. FVRWAR ER TRUG VNSER KRANCKHEIT / VND LUD auff sich vnser Schmertzen / Wir aber hielten Jn fur den / der geplagt vnd von Gott geschlagen vnd gemartert were. Aber er ist vmb unser Missethat willen verwundet / vnd vm vnser Sunde willen zuschlagen / Die Straffe ligt auff Jm / Auff das wir Friede hetten / Vnd durch seine Wunden sind wir geheilet. WJr giengen alle in der jrre / wie Schafe / ein jglicher sahe auff seinen weg / Aber der HERR warff vnser aller Suende auff jn. DA er gestrafft und gemartert ward / thet er seinen Mund nicht auff / wie ein Lamb das zur Schlachtbanck gefurt wird / vnd wie ein Schaf / das erstummet fur seinem Scherer / vnd seinen mund nicht auff thut. ER ist aber aus der Angst vnd Gericht genommen/ Wer wil seines Lebens lenge aus reden? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen / da er vmb die Missethat meines Volcks geplagt war. Vnd er ist begraben wie die Gottlosen / vnd gestorben wie ein reicher / wie wol er niemand vnrecht getan hat / noch betrug in seinem Munde gewest ist? Aber der HERR wolt ihn also zuschlagen mit Kranckheit. ============================= Es ist nicht, dass der Bote Gottes zufaellig verachtet, gestraft und gemartert war. Nein, derjenige, ein jeder der gestraft und gemartert ist, um seines von Menschen verhaengten Leidens willen, erscheint als Gottes Bote. Die Strafe macht ihn zum Boten Gottes. Denn die Strafe bestraft immer nur die Schuld des Strafenden. Die Schuld des Gestraften, was immer sie sein moechte, ist dem Strafenden unerreichbar. Die Strafe entlockt dem Gestraften nicht die Schuld, sondern das Goettliche. Das Goettliche ist die Vergegenstaendlichung der Subjektivitaet. Der Gestrafte ist Ausdruck der Strafbarkeit nicht des Gestraften sondern des Strafenden; denn die Strafbarkeit des Bestraften als eines anderen ist dem Strafenden nicht zugaengig: nur die eigene. Die Strafbarkeit des Strafenden ist subjektiv. Der Bestrafte erscheint dem Strafenden als des Strafenden vergegenwaertigte Subjektivitaet, und diese vergegenwaertigte Subjektivitaet ist ihrem Wesen nach goettlich. * * * * *

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