20071004.01
"Selig sind die Toten die in dem Herrn sterben von nun
an, denn ihre Werke folgen ihnen nach. Dieser Spruch
positiv gedeutet, - und in katholischem Geist, mag besagen
dass seine "guten" Werke dem Menschen angerechnet werden
und ihm zu Ruhm, Ehre und Belohnung nachfolgen. Negativ
gedeutet, dass seine Werke dem Menschen in die
Vergessenheit folgen, und dass er somit von der Sorge um
ihre Unzulaenglichkeit befreit ist.
Das Lernen ist Anpassung, ist Verwandlung des Geistes
durch die Umwelt. In vielen Faellen ereignet sich dies
unbewusst und von selbst. Man erfasst und zaehlt ein oder
zwei oder drei Gegenstaende mit einem Blick.
Furnfunddreissig Gegenstaende aber lassen sich nicht mit
einem Blick erfassen. Um sie zu numerieren muss man sie
zaehlen. Das Zaehlen ist die einfachste, aber
prototypische Verfahren mittels dessen man sich der
Vielzahl oder Mehrzahl bemaechtigt. Andere mathematische
Formeln (Vorgaenge) bewirken vergleichbare Erweiterungen
des Erkenntnisvermoegens.
Zuletzt ersetzt der mathematische Vorgang das
anschauliche Begreifen. Um sinnvoll zu bleiben muss dann
die Berechnung begriffen, verstanden, gedeutet werden. Es
ist auch moeglich, dass die mathematische Berechnung eine
Komplexitaet annimmt welche das Verstaendnis unmoeglich
macht, das heisst welches es dem Leser unmoeglich macht es
in sich einzuverleiben. Dann steht der Wissenssuchende vor
zwei Unkenntnissen: Vor der unerschlossenen Natur und vor
dem unverstandenen Instrument mittels dessen man gehofft
hatte das Naturgeheimnis zu erschliessen.
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