20080106.01 Die Herausgeber und Rezensenten (Kritiker) welche beanspruchen vorauszubestimmen welches Buch, oder ganz im allgemeinen, welches Kunstwerk beim Publikum Zuspruch finden moechte, werden in Anbetracht der grossen Anzahl offenbar minderwertiger Werke an welchen die Oeffentlichkeit Gefallen findet nicht selten verlegen. Dann entschuldigen sie das Missverhaeltnis von Beliebtheit und Qualitaet mit der troestlichen Erklaerung, dass trotz der Menge Unrats, nichts wirklich Wertvolles auf die Dauer uebersehen, und am Ende vergessen werden wird. Doch scheint mir dieser Trost eine idealistische (idealisierende) Taeuschung. Die vorbildliche Darstellung der Beziehung zwischen Wert und Popularitaet ist in unseren demokratischen Laendern die Wahl der Machthaber. Der Kandidat fuer ein oeffentliches Amt muss sich aufstellen, muss sich aktiv dafuer bewerben; und das Ergebnis der Bewerbung wo nicht Folge des Zufalls, ist Konsequenz nicht der Qualitaet des Bewerbers sondern der Wirksamkeit seiner Bemuehungen die Gunst des Publikums zu gewinnen. Die Zufaelligkeit (haphazardness) des Ruhms ist, wie mir scheint, das Schicksal aller Kuenstler und somit ist es auch das Schicksal der Kunst. * * * * *

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