Kultur und Ethik als Brücken zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft. Was besagt Kultur? vgl. Cultural anthropology welche bestrebt die Relativierung der Kultur durch Anthropologie zu bewirken. "I will prove the value of cultural anthropology if it takes all summer." "After I had turned out my light last night, I had another surge of irritation-- that you should suppose that all of my happiness and peace depends on you." Kultur ist die vermeintliche Beschaffenheit einer objektiv bestehendem Gesellschaftswelt. Tatsächlich aber ist Kultur der Entwurf (die Projektion, Erweiterung, das Veräußern) des subjektiven Inneren auf das Äußere, auf die historische, geschichtliche, auf die vorgestellte Welt. Ethik ist die Verinnerlichung (introjection) der objektiven Richtmaße des Betragens ins Inwendige, ins Subjektive Bewusstsein des Einzelnen. Ethik ist eine Haltung zu der ich gezwungen werde. Kultur ist Oikeiosis; Kultur ist die Vorstellung einer idealen Welt die nie bestand, die nie besteht, die nie bestehen wird. Ist aber dennoch ein Begriff der eine wenngleich beschränkte objektive Gültigkeit hat. Eine Gruppe gebildeter Menschen mag eine Vorstellung, z.B. von deutscher Kultur als wertvoll und erstrebenswert hegen, wie in dem Liede heißt, deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang; aber sehr ungefähr, und dann durch die Nazis zerstört. Welchen Einfluss das Erleben ausgelöst und beschrieben mit dem Begriff Kultur auf die Herdeninstinkte einer Gesellschaft hat, erscheint mir fragwürdig wenn nicht gar zweifelhaft. Heute Nachmittag komme ich zu keinem weiteren Beschluss, als dass die Handlungen einer Gruppe vergleichbar mit den Handlungen des Einzelnen durch vergangene Erfahrung, durch Vorteil und Nachteil, durch Lohn und Strafe bestimmt werden; dass aber des Einzelnen Handlung einer Spannung unterliegt, zwischen dem was der oder die Einzelne als wünschenswert schätzt, und was die Gesellschaft von ihm oder ihr als wünschenswert, bezw, als notwendig fordert. Diese Spannung die sich oft zum Konflikt steigert, hat einen wesentlichen Einfluss auf die lebendige Gesellschaftsdynamik. Beispielhaft Luthers Erklärung: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen. Jeder politische Aktivist ist besessen von der Vorstellung mit seiner Handlung die Welt zu verwandeln, zu verbessern. Ich betrachte mich unfähig die Welt zu verwandeln. Wenn ich irgendetwas verwandeln könnte, wäre es nur mich selber. Und auch das ist fraglich. Vermag aber mir bewusst zu sein, dass ich verwandelt, dass ich mich spontan, von selbst verändere. Obgleich ich mir dieser Wandlungen "bewusst" bin, wäre es eine Behauptung weit außer dem Bereich meiner Erfahrung, dass ich sie mit meinem "Willen" verursachte. Ich gebe zu, dass die Verwandlungen denen ich unterzogen werde in minimalem Ausmaß zur Bestimmung der Welt beitragen, aber mit welchem Ergebnis, wagte ich nicht zu sagen.