Lieber Jürgen, hab Dank für Deinen gestrigen Brief, und entschuldige die nur scheinbar ungestüme Antwort. Vielleicht wiederhole ich mich mit der Erklärung dass meine 87 1/2 Jahre altes Gedächtnis so durchlässig ist, dass es morgen nicht mehr weiß, was es gestern beschäftigte, und es mir notwendig ist, wenn überhaupt "in real time", in Echtzeit, zu schreiben. Die Korrespondenz aus dem 19 Jahrhundert die ich erwähnte, besteht nicht in Briefen von, sondern in Briefen an meinen oerlinghausener Urgroßvater Isaak Meyer, bezw an Emilie Herzberg Meyer, seine Frau. Bis jetzt habe ich von den ungezähkten die im Pappkarton warten, lediglich zehn in den Rechner eingegeben, wovon mich zwei, beide an Emilie, so entzücken, dass ich ungeduldig bin sie Dir mitzuteilen. Den ersten Brief von einem mir unbekannten "Carl" an Fräulein Emilie Herzberg hab ich irrtümlich 26. Okt 1860 datiert, eher 1850, als Emilie geb. 23.9.1832 ein 18 jähriges unverheirates Mädchen war. Sie vermählte sich am 10.10.1855 mit meinem Urgroßvater Isaak Meyer. (Mein Großvater Joe(l) Meyer wurde am 7.6.1865 geboren.) Der zweite Brief, vom 21.8.1856 von einer mir anderweitig unbekannten Henriette Spiegel aus Oppenbrügge gratuliert meiner Urgroßmutter Emilie Herzberg Meyer zur Geburt ihres ersten Kindes Betti am 2.8.1856. "Weiß nicht warum mir diese Kleinigkeit, heut im Gemüt so wesentlich erscheint." Herzliche Weihnachts- und Neujahrsgrüße an Euch beide. Jochen