Lieber Herr Nielsen, Wie günstig, dass Sie Englisch lesen, so dass ich Ihnen eine Abschrift anderer Korrespondenz deren Inhalt Sie vielleicht interessieren möchte zuzumuten vermochte. Bin mir andererseits bewusst wie unhöflich von mir Ihnen möglicherweise interessante Mitteilungen umständlich, mittels eines an einen anderen gerichteten Brief, zukommen zulassen. In diesem Falle, ein Brief an Alex McPhedran, den 89 Jahre alten Bruder meiner verstorbenen Frau mit dem zusammen ich das Abitur machte, sowie auch das Universitäts- und Medizinstudium, während dessen seine ältere Schwester sich in mich verliebte und, in dem sie mich heiratete, mich schließlich vor mir selber rettete. Alex, seine Eltern und seine Geschwister haben es mir nie vergeben dass ich ihnen ihre Schwester entführte, aber jedenfalls gemäß meiner Behauptung, in keine Unterwelt. (vgl. Sonett 19). Vielen Dank für Ihren Brief. Dass es zu keinem Abschiedshändeschütteln gekommen ist, tut mir leid, - aber das Schreiben, so scheint es mir, schafft Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch noch umfassender als das Gespräch. Die Anfangstage des Neuen Jahres waren unerwartet produktiv; Band Acht meiner Romanserie is wesentlich fortgeschritten, eine Tatsache, die ich zur Kenntnis nehme ohne zu vergessen dass ich keinen Grund habe Leser zu erwarten, und dass mein Schreiben eine Übung im Narzissmus ist und bleiben wird. Sehr wahrscheinlich werde ich Ihnen in den nächsten Tagen weiteres von mir zu lesen geben. Im Moment aber waltet in meinem Gemüt der Leerlauf, bis auf die freundlichsten Grüße und lebhaftesten Glückwünsche fürs Neue Jahr Ihnen beiden. Jochen Meyer