Beim Überlesen der Korrespondenz von Matthiessen und Cheney, zugleich aber beim Überlesen eines 1951 erschienen Buches über Gefüge (Patterns) der Geschlechtlichkeit ist es nicht die Erfahrung oder das innere Erleben dieses ursprünglichsten alles Geschehens das mir nahe kommt, sondern die Beschränkungen der Sprache in ihrer komischen lächerlichen Unzulänglichkeit die mich vor allem beeindrucken. Denn was geschieht hat auch in dieser Sphäre einen solchen Vorsprung vor unsrem Begreifen "dass wir's nie einholen", und niemals mitteilen können was uns geschah, was wir taten und was wir erlebten. Cassirer blickte auf den Kern des Erkenntnisrätsels, als er die symbolischen Formen beschrieb, übersah aber die Tatsache, dass es unmöglich ist sich mittels des Schuhriemens in die Höhe zu befördern. - can't raise yourself by pulling on your bootstrap. - Mitteilung betreffs der Symbolik wäre nur mittels der Symbolik möglich, und ist deshalb unmöglich. Hier, wie im Falle der Geschlechtstheorien, ist das Goethewort, wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen, einschlägig. Einst beunruhigten mich- quälte ist ein zu starkes Wort- die Unzulänglichkeiten der Sprache. Jetzt nehme ich sie in Kauf, wenn ich nicht gar mich an ihnen amüsiere oder bilde.