Dies Archiv enthält (umfasst) eine Sammlung von Dokumenten die ich im Laufe der Jahre zusammengestellt habe, und mit deren Bearbeitung ich beabsichtige meinen Lebensabend bis an sein Ende, zu erfüllen oder zu verplempern. Im Laufe der Jahre ist mir der Versuch meine Welt und mich selber zu verstehen zum eigentlichen Sinn meines Lebens geworden. Im Rahmen dieses zugrunde liegenden Bedürfnisses, erfordert auch das Vorhaben dieses Archivs eine Erkärung. Demgemäß gälte es vorerst die Frage zu stellen, und vielleicht zu beantworten, was es denn ist, dass durchzuführen ich mich unterfange. Ursprünglich beabsichtige ich die Veröffentlichung meiner Romane, meiner Gedichte, und ins besondere meiner theoretischen Überlegungen. Geläufig bezeichnet man dergleichen Überlegungen mit dem Wort Philosophie, einen vieldeutigen Ausdruck den ich absichtlich vermeide, weil er zu Missverständnissen verleitet. Es ist die Sammlung und Zusammenstellung alles heute mir Auffindbaren, das ich in meinem langen Leben niedergeschrieben habe; so wie auch von Briefen und anderen Notizen die meine Familienmitglieder mir zuschickten oder anderweiting überließen. Ein Sammeln also zu dem ich ich mich getrieben fühle, ein Museumsdrang, Ausdruck des Wunsches alles aufzuheben, zu sortieren, zu bewahren, auszustellen und zu zeigen, derselbe Drang der auch die Sammlung von Briefmarken, Fossilen, Versteinerungen, Pfeilspitzen, Antiquitäten, Kunstwerken, unpersönlichen Urkunden motiviert, begeistert, und begründet. Ein Zusammenstellen, ein Aufbehalten, Erhalten von Gegenständen welche in ihrer Art wirklich sind aber darüber hinaus auf eine weitere Wirklichkeit hinweisen. Meine Schriften weisen am unmittelbarsten, eindeutigsten auf mich selber hin. Die an mich gerichteten Briefe weisen auf mein derzeitiges Erleben. Zugleich bezeugen sie die unmittelbare und mittelbare Welt in der ich gelebt habe und in der ich jetzt noch lebe. Das ist eine natürliche, fast selbstverständliche Aufgabe für einen alten Mann im hohen Alter. Gelegenheit mir die Langeweile der Arbeitslosigkeit zu vertreiben, ein Trost in meiner unvermeidlichen witwerischen Einsamkeit, ein Testament zur eigenen Erbauung zu lesen und immer wieder zu lesen. Aber warum, was soll die Veröffentlichung. Warum, woher das Bedürfnis, meine intimsten Gedanken und Gefühle 3 oder 4 Milliarden Internet Benutzern zu unterbreiten. Das ist die große Frage der Verständigung, der Mitteilung, des Berdürfnisses zu verstehen und verstanden zu werden. Meine diesbezüglichen Gedanken und Gefühle haben sich im Lauf der Jahre, des langen Lebens, entwickelt. Die Zusammenstellung für den eigenen Gebrauch, für mich selbst, für die eigene Erbauung ist eine Sache. Mit der Veröffentlichung wird ein weiterer, großer wichtiger Bereich aufgeschlossen. Obgleich es einerseits scheint ein Schriftstück bestünde in sich selber, unabhängig von möglicher oder tatsächlicher Veröffentlichung, dies ist aber eine unhaltbare (untenable) Idealisierung. Den die Schrift entspringt der Sprache, und die Sprache wiederum entspringt dem Zusammensein und dem Austausch zwischen den Menschen. Es ist dem Einzelnen unmöglich eine Sprache zu erfinden, zu üben, zu pflegen oder irgenwie sonst zu bewaren.