Es gilt die Erlebnisse der Seelenethik und der Herdenethik zu vereinbaren. Es gilt die Erlebnisse des Seelenwissens und des Herdenwissens zu vereinbaren. Es gilt die Erlebnisse des Seelenerotik und der Herdenerotik zu vereinbaren. Die Gesetzgebung ist ihrem Wesen nach Herdenethik, Herdengewissen. Die Aufgabe des Richters ist das Herdengewissen zu vertreten. Jeder Mensch der einem Gesetz unterworfen ist, muss dieses Gesetz als Herdengewissen mit seinem eigenen Seelengewissen vereinbaren. Die Wissenschaft ist ihrem Wesen nach Herdenwissen. Der Wissende muss sein eigenes Erleben mit der Wissenschaft, d.h. mit dem Herdenwissen vereinbaren. Das Herdenwissen wird das Seelenwissen beherrschen, aber immer nur bis zu einem gewissen Punkte an welchem das Seelenwissen sich vom Herdenwissen befreit. Die Geisteswissenschaften sind Dogma, oder streben Dogma zu werden; denn Dogma ist Apotheose des Herdenwissens. ====================== Alles sprachlich sogenannte Wissen tendiert zur, oder ist Scholastik. Wirkliches oder wirksames Wissen ist Können. Das wirksamste unnd zwingeste Wissen - the most effective and compelling knowledge - ist die Sprache, und ungeachtet des Hokus Pokus der Grammatik lerne ich die Sprache nur durch Assimilation, nur durch die Verwandlung, nur durch die Anpassung der sich mein Gemüt, mein Geist, mein Gehirn unterzieht. Ich erlerne die Sprache durch Einübung, durch das Sprechen, im Falle der toten Sprachen nur durch das Lesen. Ich "lerne" die Sprache indem ich mich durch den fortwährenden Umgang mit ihr von ihr verwandeln lasse. Auf anderen Wissensgebieten verhält es sich ähnlich. Die "Wissenschaft" ist eine Einrichtung der Gesellschaft welche dem Einzelnen die Assimilation des Unbekannten erleichtert oder gar ermöglicht. Das allgemmein übliche Verwechseln von Wissen mit Können ist ein folgenschwerer Irrtum. Die Unterscheidung von Wissen als jedem Gesellschaftsmitglied zugängliche Symbolik, bezw. Sprache und dem Können als Fähigkeit und Tätigkeit des Einzelnen, weist auf eine gewisse Ähnlichkeit mit der Unterscheidung zwischen Herdenethik, die Handlungsweise die der Gesellschaft und dem Gesellschaftsmitglied von der Gesellschaft geboten ist, und Seelenethik, die notwendige Handlungsweise die sich aus dem (jeweiligen) Erleben des Einzelnen ergibt. Das Gesetz ist die gespannte Überbrückung zwischen den beiden.