Um zu verstehen, muss man schon verstanden haben, und um verstanden zu haben, muss man erlebt haben, und um erlebt zu haben, muss man gelebt haben, deshalb, zufolge Platon, erscheinen die Gedanken erst im Alter. Vermutlich je höher desto besser. Demgemäß ist alles Verstehen Wiederholen, und alles ergiebige Denken ist Tautologie. Wie könnte es anders sein, wenn die Vergangenheit nichts als Traum, und alle Zeit, jede Zeit, Gegenwart ist? Die sogenannte Philosophie ist wie eine Taschenspielerlunst, insofern sie am Anfang, zu erst, den Menschen auf die Ungereimtheit des Alltags aufmerksam macht, wie etwa Sokrates der lehrte dass das Denken, die Philosophie, im Zweifel, im Verwundertsein begründet ist, und der dann mit dem Aufräumen oder Beschrichtigen des von ihm gestifteten Zweifels, wenn nicht Geld, sich Ruhm und Anerkennung einsammelt. Der naive Mensch bedarf der Gedanken in nur sehr geringem Maße.