Liebes Kind, Klemens und ich haben zwei Nächte und drei Tage in unserem immer noch unfertigen Haus auf der Insel verbracht. Eins meiner Vorhaben war ein großes neues Waschbecken, das wir zu diesem Zwecke mit uns brachten und eine der beiden Klosettschüsseln die wir im Hause hatten, der Schattenklempneranlage die ich aus Gartenschläuchen zusammen gestellt hatte anzuschließen. Dies Vorhaben ist mir gelungen. Du hattest nicht mehr miterlebt, wie zuletzt die Gerichte in den Rechtsstreit um meine Klempneranlage, sich geweigert hatten ihre eigenen Beschlüsse aufrecht zu erhalten. Die Klempnerbehörde welche in Anbetracht der florierenden Selbstmacherei rege Besorgnis hegt um den Wohlstand des Klempnerei hat die Gerichte jeglicher Vernunft, Gerechtigkeit und Wahrheit zuwider bewogen letzten Endes denn doch die Vernichtung meiner Anlage und deren Wiedereinbau durch einen genehmigten Klempner zu bestimmen. Das ist nun geschehen, mit dem Ergebnis eines Baus längst nicht so gut wie den der zerstört worden war, und tatsächlich unbrauchbar für Klemens und mich während wir bei der Fertigstellung des Hauses dort wohnen. Dass wir dies aber selbst bewerkstelligen beleidigt die Insulaner weil das Geld das für Bauten wie unsere auf die Insel fließt eine bedeutsame Quelle ihres wirtschaftlichen Wohlergehens ist. Mein zweiten Vorhaben für diese Reise, die Wiederherstellung der seit mehreren Wochen versagten Videoüberwachungsanlage, war erfolglos, obgleich ich fast zwei volle Tage mit dem neu Programmieren des Rechners verbrachte. Nichts das ich versuchte wollte mir gelingen. Schließlich als es Zeit war für die Rückreise die Säcke zu packen, hatte ich keine Wahl als meine Bemühungen einzustellen. Das war, in gewisser Hinsicht, eine Erleichterung. Ich frage mich ob es nicht vielleicht doch mein Alter, mit dem scwindenden Gedächtnis, ist, das mir ein technisch so schwieriges Unternehmen unmöglich macht. Das Rechnerprogramm ist im Grunde eine Übung im Rechnen die ein zähes Gedächtnis beansprucht, und die in ihrer Art, eine Festlegung, eine Bestimmung, eine Erweiterung des rein symbolischen, im Gegensatz zum anschaulichen Denken ist. Letzteres, das anschauliche macht auf das Gedächtnis weit geringere Ansprüche als das Denken mit selbst entdeckten oder erfundenen Begriffen. Merkwürdig mutet es mich an, wie wenig Enttäuschung, um Schmerz überhaupt nicht zu erwähnen, mich die gestige Beschränkung des Alters bisher verursacht hat. Anders, und vielleicht mein tägliches Leben um manches mehr beeinschränkend, ist die körperliche Behinderung die mir auch das langsam Gehen zuweilen fast unmöglich macht. Ob die Steife und Schwäche der Muskeln zureichend mit fortschreitendem Verfall der Hüftgelenke zu erklären ist, weiß ich nicht. Verstehe aber sehr wohl, dass mein Zweifel, dass irgendein Sachverständiger einen Rat haben möchte, mir die noch bleibenden Tage, Wochen, Monate, Jahre geistig und seelisch ergiebiger zu machen, dieser Zweifel wäre vielleicht auch ein Ausdruck meiner Überheblichkeit und Arroganz. und