am 1. September 2018 Mein Liebes Kind, Es ist erst - oder schon 23 nach 9. Vor etwa anderthalb Stunden bin ich aufgewacht, hab mich angezogen, hab das Bett zusammen gerafft, - aber womit ich ansonst die Zeit verbracht hätte, weiß ich nicht. Hab mir vorgenommen an meinem Roman, dem achten Band der Reihe, und dem sechsten der Vier Freunde zu arbeiten, und bin doch so schläfrig noch, dass ich mir nicht vorstellen kann wie meinen Bemühungen etwas Vernünftiges entsprießen könnte. Aber der morgendliche Brief an Dich ist alltäglich mein großes Glück, die Du mein Leben, meine Nächte und meine Tage wie eine wundersame und wunderbare Seelensonne erleuchtest. Nie wird es mir möglich sein Dir genug zu Danken. Du bist der einzige Mensch der mich liebt; und Deine Liebe erhält mich am Leben. Mit dieser Einsicht ist das Notwendige gesagt. Jetzt kann ich einschlafen, ob nur für zehn Minuten oder für die Ewigkeit, was kommt's drauf an? Als ich heute Morgen erwachte, beseelte mich eine besondere gedankliche (philosophische) Einsicht, die ich unsterblich machen wollte, indem ich sie Dir mitteilte. Und nun, wie vorauszuahnen war, hab ich vergessen was es war das ich dir erzählen wollte. Es ist unmöglich dass das Vergangene mir wieder einfallen wird. Was ich Dir zu kommenden Zeitpunkten werde zu erzählen haben, wird, wie immer bedeutsam, dennoch etwas anderes sein. Ein für alle Mal sei es gesagt: Meine Religion, mein Seelenglaube ist die Literatur! Wie tiefsinning ist nicht Fausts Feststellung: Am Anfang war die Tat. Schäme mich, dass fast achtzig Jahre vergehen mussten - oder jedenfalls fünfundsiebzig, eh es mir klar wurde das dieses "Am Anfang" tatsächlich ein Hinweis auf den Genesis Bibelspruch ist "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde", ein Hinweis auf die Ähnlichkeit des menschlichen mit dem göttlichen Schaffen, auf die Gottähnlichkeit des Menschen, bei der uns bange wird. * * * * * * Bezeugt schon mit der Zahl "sechs", als die Zahl der Schöpfungstage, so vieler Bachscher Sonaten, Konzerte, Suites. Wahrhaftig: Die Literatur ist mein Glaube, denn sie erlöst mich von der Beschränktheit meiner Gegenwart und leitet mich ins Paradies des Wahren und Wirklichen. 1 ΕΝ ἀρχῇ ἐποίησεν ὁ Θεὸς τὸν οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν. 2 ἡ δὲ γῆ ἦν ἀόρατος καὶ ἀκατασκεύαστος, καὶ σκότος ἐπάνω τῆς ἀβύσσου, καὶ πνεῦμα Θεοῦ ἐπεφέρετο ἐπάνω τοῦ ὕδατος. 3 καὶ εἶπεν ὁ Θεός· γενηθήτω φῶς· καὶ ἐγένετο φῶς. 4 καὶ εἶδεν ὁ Θεὸς τὸ φῶς, ὅτι καλόν· καὶ διεχώρισεν ὁ Θεὸς τὸ φῶς, ὅτι καλόν· καὶ διεχώρισεν ὁ Θεὸς ἀνὰ μέσον τοῦ φωτὸς καὶ ἀνὰ μέσον τοῦ σκότους. 5 καὶ ἐκάλεσεν ὁ Θεὸς τὸ φῶς ἡμέραν καὶ τὸ σκότος ἐκάλεσε νύκτα. καὶ ἐγένετο ἑσπέρα καὶ ἐγένετο πρωΐ, ἡμέρα μία.