Lieber Herr Kollege Busch, Das Paket von Ihnen lag heute Mittag im Postkasten. Den Nachmittag hab ich mit dem Lesen von "Verstreut über alle fünf Kontinente" verbracht, und weiß nun nicht mit welchen Worten ich Ihnen meinen Dank aussprechen kann. Dieser Dank möchte aber nicht dazu dienen eine etwaige Genugtuung zu bestreiten, Beschreibungen und Bilder von meiner Familie und mir gedruckt und veröffentlich vorzufinden. Vielmehr fühle ich mich Ihnen zu Anerkennung und Dank verpflichtet für Ihre großzügige Menschlichkeit mit der Sie die Schicksale von uns Rosenthalern aus der Vergessenheit aufgelesen und in Literatur verwandelt haben. Dabei ziemt es sich mir ein weiteres Mal darauf hinzuweisen, dass ich mich schämen muss im Rahmen des entsetzlichen Unglücks dem so viele meiner Verwandten zum Opfer fielen, nichts mehr als unbeteiligter Komparse, kaum mehr als Zuschauer, zu diesem Trauerspiel gewesen zu sein. Für die kommenden Jahre wünsche ich Ihnen ein reiches Maß von Zufriedenheit und Genugtuung wann immer Sie auf Ihre Bemühungen um uns Rosenthaler zurückblicken, und ich hoffe dass gelegentlicher Briefwechsel, die Beziehungen zwischen Ihnen und mir vorm Erlöschen bewahren wird. Mit freundlichen Grüßen, Jochen Meyer