Mein liebes Kind, Wenn ich Dir in den jüngst vergangenen Tagen nicht geschrieben habe, oder jedenfalls nicht ausführlich, so ist dies weil ich mich habe ablenken lassen. In den Jahren nach Deinem Fortgehen hatte ich vermieden Zeitungsberichte, auch mittels des Rechners, zur Kenntnis zu nehmen, teils weil mich die politische Lage bedrückte und betrübte, teils weil ich bestrebt war mich ausschließlich auf meine Briefe, Romane und Sonetten zu besinnen. Das war mir monatelang, jahrelang gelungen. In den jüngst vergangenen Tagen aber ist es anders geworden. Vielleicht weil mein Denken und Fühlen sich in eine Sackgasse verlaufen hatte, vielleicht weil sie auf einen toten Punkt geraten waren, und vielleicht weil mein Geistesleben schließlich Anregung von Außen bedurfte. Ich weiß es nicht. Jedenfalls war ich gestern den ganzen Tag an den Bildschirm gefesselt, auf dem sich ein lächerliches, trauriges, und möglicherweise oberflächliches Drama abspielte. Auf die Einzelheiten kommt es an, doch wären diese kaum zusammenzufassen. Wenn ich gesund bleibe, wenn mir die Zeit - gegönnt ist nicht das rechte Wort, - wenn mir die Zeit noch aufgegeben wird, dann möchte ich in einem Roman oder in einer Elegie berichten können was ich gehört, gesehen, gefühlt und gedacht habe. Jetzt aber muss ich unterbrechen. Der Regen hat aufgehört, und ich will zum Home Depot um fittings (Ansätze) zu besorgen mit denen ich, eh die Klempnereinrichtung auf Nantucket hinter der Gipsverschalung verborgen wird, die Dichte dieser Anlage prüfen kann.