Heute Morgen um halb acht, fahre ich Klemens zu seinem Krankenhaus. Heute Nachmittag, um halb drei hole ich ihn von dort ab, damit wir zusammen nach nur sechs Tagen ein weiteres Mal nach Nantucket fahren. Dort, eh der Isolierunternehmer seine Tätigkeit aufnimmt, hat Klemens noch einige Kleinigkeiten an seiner niederspannung-schwachstrom Anlage zu besorgen, Kurz danach wird ein anderer Unternehmer das Gipsen, wie er versprochen hat, in zwei Wochen erledigen. Inzwischen versuche ich meine kürzlich erworbene Zeitungssucht, die sich an der Kandidatur für den Obersten Gerichtshof entzündet hatte, zu bändigen. Bin ein wenig stolz dass ich heute Morgen bis jetzt jedenfalls das mögliche Ergebnis eines Senatsbeschlusses festzustellen noch nicht versucht habe. Stattdessen beschäftigt mich Hannah Arendts Buch über den Ursprung des Totalitärismus, auf Deutsch: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft welches Le Monde als eins der bedeutendsten Bücher des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Und ich, - sei es aus Neid oder Eifersucht dass ich es nicht geschrieben habe, oder schlimmer noch, dass ich es nicht zu schreiben vermöchte? Ist meine Kritik mehr als ein zweifelhafter oder verzweifelter Versuch mich in einen Vordergrund zu drängen wo ich nichts zu suchen habe? Die Frage hat keine Antwort und zeigt auf ein unlösliches Problem. Vielleicht sind näher und genauer betrachtet, alle wirklichen Probleme unlöslich. Vielleicht ist denkbare Lösbarkeit die äußerste, letzte Täuschung. Die Urform der total Herrschaft ist die Sklaverei. Insofern sich der Ausdruck Totalitärismus auf den Staat bezieht, weist er auf Umstände unter denen die ganze, allgemeine Gesellschaft, will sagen der Staat zu einem Institut der Sklaverei wird. Nun die Frage: sind nicht alle Abhängigkeiten der Menschen von einander ihrem Wesen entsprechend sklavisch?