Der Widerspruch, der Schnittpunkt von Ich und Gesellschaft, von Subjektiv und Objektiv ist ein bedeutender Knotenpunkt des Erlebens, des Denkens; aber (vielleicht) nicht der einzige, ob der bedeutendste oder nachhaltigste, die Stelle im Rang der Bedeutsamkeit ist Perspektivensache. Die Dialektik von Idealisierung und Entidealisierung ist ein zweiter, ein weiterer Knotenpunkt den wir nicht zu lösen vermögen. Vielleicht haben alle dialektischen Vorgänge im Geist ähnlichen Sinn, ähnliche Wirkung oder Funktion, wenn auch unterschiedlichen Ranges. Im Augenblick fallen mir keine anderen ein. Auffällig jedoch auf den Gebieten des Handelns (aber auch der Deutung) ist die Dialektik von Einzel- und Herdentier ein Schnittpunkt, vergleichbar mit oder vielleicht Derivat der Dialektik des Subjektivem und Objektivem. Und nicht am Unwesentlichsten: Dialektik als Funktion des Unentscheidbaren, und somit des Ungewussten und des Nichtwissens. Als Gespräch, als Ort geistiger Begegnung. Wir suchen dergleichen Schnittpunkte in Verlauf unserer Leben, sie sind charakteristisch für die Vorgänge unseres Denkens. Die Dialektisierung ist der geistige, intellektuelle Vorgang mittels dessen das Erleben versprachlicht, zur Sprache wird. Die Unbestimmbarkeit des Widersprochenen erlaubt dem Erleben den Zugang zur Festigkeit des Wortes. Erlaubt es mir mit dem Wort als Hinweis auf die Unsagbarkeit des Erlebens hinzuweisen.