X-Account-Key: account1 X-UIDL: 11e8-9647-a07bb5f2-a2ca-002128140d7c X-Mozilla-Status: 0001 X-Mozilla-Status2: 00000000 X-Mozilla-Keys: Status: U Return-Path: Received: from mx-sentry.atl.sa.earthlink.net ([207.69.195.246]) by mdl-queer.atl.sa.earthlink.net (EarthLink SMTP Server) with SMTP id 1FLbPA1mk3Nl34O0; Thu, 2 Aug 2018 07:31:46 -0400 (EDT) Received: from mout.web.de ([212.227.17.11]) by mx-sentry.atl.sa.earthlink.net (EarthLink SMTP Server) with ESMTP id 1FLbPs6Dq3Nl37M0 for ; Thu, 2 Aug 2018 07:31:38 -0400 (EDT) Received: from [87.149.187.231] ([87.149.187.231]) by web-mail.web.de (3c-app-webde-bap66.server.lan [172.19.172.162]) (via HTTP); Thu, 2 Aug 2018 13:31:36 +0200 MIME-Version: 1.0 Message-ID: From: "Bernd Strangfeld" To: Ernstmeyer Subject: Immer noch Sommer Content-Type: text/html; charset=UTF-8 Date: Thu, 2 Aug 2018 13:31:36 +0200 Importance: normal Sensitivity: Normal Content-Transfer-Encoding: quoted-printable X-Priority: 3 X-Provags-ID: V03:K1:yaDxC91xjmpQv1I2tz5F9Tl871GtgQoA8UO36yZE8T5WAvYZq8Wtr4ccy7vbG1M5AQZhX FI97LGSi4FKSw6CljJ1wXMxsElf5ZzPTJmk6KSzX4JBT0isW4HpLF4QkqP3v15juehHw8SivFrKL YaJd3w+PGo9ULTdM5wcZUubtZ+h+eVa6/tgKayvhQJ7dv1lAkqB5qL3ZgUkqZ0x8r9yUCWaeJhKL lNwkQyX9YcPVUG7xxghWjs1r6SNlNfPtSbGh/0hjEtRo6XO72o7gAmT0iPV5Hdv3Orrz58K+jhVx F4= X-UI-Out-Filterresults: notjunk:1;V01:K0:Gat2FD6usrw=:YS+s78Hph82xtmMvv2uzZh Lwz9sLsTzni1dSVmTf64Sdm3DaTWMzZsco6qOec97yuYQCPNDwdHAhr3ruP0i/+YtQW/VNVws K1HDa/cOzg/h9UZp2WOCYKIHyRvRqjo30ytS0Echm+V30YrgCNgCZQTz+LU/jNmf/yEmfESTz EL4XWU/bLewZBzm7W+bZ/uh+WXBKWiBAPZrdWrZ+aqCCRzHdqmbNH1dAiJCFy7BcTE7fGnQ1b XaeJRbpN6yD527IgE/mhLJBv28YNqkgCX07xdHxBVfeWUfyba0D8KRed0wrV6peTQn8r703Mx nxjIAMVefjqrjOcyEl7wHlGVypM05Qp6OFQY/BjHRVcMhSvAe4HF+r+f+zyI6crMO22qpZJEg qSkRbvPNf1HzC8GlHmgr0lDu0SovF3vCwX6+TdT0VZn/hopck6I0aztt5enjZgPT3rW+sAt7A vOlEmZ0EVwHFVM+YnekvIbneQCcqeuNFgB340kD8cEBcGo6d1Hmt X-ELNK-TLSInbound: 1 X-ELNK-Received-Info: spv=0; X-ELNK-AV: 0 X-ELNK-Info: sbv=0; sbrc=.0; sbf=b0; sbw=000;
Lieber Jochen,
 
inzwischen hast Du hoffentlich meinen postalisch beförderten Bri= ef bekommen? Wie überstehst Du die Hitze - oder ist die bei Euch gar n= icht so außerordentlich? Hier ist es das allererste Thema,  und = die damit leider verbundene enorme Trockenheit, die der Natur einen etwas m= elancholischen Ausdruck verleiht=2E Wir gießen und wässern mit d= em Schlauch, täglich, weil wir den Pflanzen das Leben und uns die Freu= de an ihnen erhalten wollen=2E Schlimm ist es für viele Tiere=2E Selbs= t die Amseln wirken erschöpft=2E Dabei gibt es immer hin unseren klein= en Teich, den wir schon etliche Male nachgefüllt haben, sonst wär= e er eine Wüstenlandschaft=2E Naja=2E Aber es ist ein großartige= r Sommer, ganz trockene Luft, Sonne meist von früh bis spät, Temp= eraturen 30° und mehr=2E Jeder Tag bringt neue Rekorde=2E 35° schaf= fen wir auch in Kierspe=2E  Aber sich vorzustellen, dass es so noch me= hrere oder gar viele Wochen bleiben könnte,  ruft doch Panik herv= or=2E
Wir können unser Haus hinreichend kühl halten, und nachts k= ühlt es auf unter 20° ab=2E  Eigentlich ein Traum=2E Nur eini= ge himmlische Gießkannen voller sanftem Regen würde das Glü= ck vollkommen machen=2E
Bernd hat eine Woche an einem Orchester-Workshop in der Nähe von= Niebüll teilgenommen - hatte ich das   schon berichtet?&nbs= p; Eine private Vereinigung von musikbegeisterten  Nicht-Profis, die s= ich zweimal im Jahr treffen, gemeinsam üben und zum Abschluss ein klei= nes Konzert geben=2E Diesmal  gab es 14 Zuhörer,  wohl wegen= der Hitze nur so wenige, aber trotzdem hat es allen Freude gemacht=2E Zum = erstenmal war ein Kontrabass dabei - Bernd eben - und der Zugewinn bestand = in einem doch sehr viel volleren Klang, was allgemein erfreute=2E Bernd ist= froh, auf seine alten Tage noch so tauglich zu sein=2E
Kluge Gedanken, sofern ich sie überhaupt jemals habe, verdunsten= in der Wärme=2E  Ich rekurriere auf Altvertrautes, etwa die Nibe= lungen Lesungen auf CD von meinem hochgeschätzten Mittelalter-Professo= r Peter Wapnewski, den ich in Heidelberg Anfang der Sechziger mit Begeister= ung und Faszination gehört habe - eigenartig und so nah die Stimme - o= der die Lohengrinsage, nachdem ich in 3Sat die Übertragung der neuen B= ayreuth-Inszenierung gesehen habe=2E Im Gegensatz zu den beiden Frundinnen,= mit denen ich darüber telefoniert habe, fand ich die Inszenierung nic= ht besonders gut, eher in vieler Hinsicht nahezu parodistisch, karikaturm&a= uml;ßig=2E  Macht nichts=2E Anregend ist so etwas ja allemal=2E<= /div>
Und Reiner Kunze habe ich wieder gelesen, "Am Sonnenhang",&= nbsp; ein Tagebuch des Jahres 1992=2E  Das wirst Du nicht kennen, besc= häftigt sich sehr mit dem Einfluss der Stasi auf Schriftsteller und mi= t dem Misstrauen westdeutscher Linker gegenüber DDR-Dissidenten=2E Haa= rsträubendes ist da geschehen=2E
Und dann habe ich Musäus hervorgeholt und staune über den h= ochgradig elaborierten Stil , der manchmal mühsam zu lesen ist, und er= götze mich an der immer wieder auftauchenden Ironie=2E
Immer wieder stehe ich vor unseren Bücherregalen und finde so vi= eles, das ich gerne noch einmal und überhaupt zum ersten Mal lesen m&o= uml;chte, greife manches heraus, weiß aber natürlich, dass viele= s ungelesen bleiben wird=2E Sooo schade! #Derweil hat Bernd  das Mitta= gessen geschaffen, Pellkartoffeln und Gurkensalat mit ein paar Kräuter= n aus dem Garten=2E Für den Nachmittag ist nichts geplant, zu hei&szli= g;! Deshalb verabschiede ich mich=2E Komme gut durch den Sommer,
wünschen Dir Deine Gertraud und  Bernd=2E