Dear Barbara, Staircase wit, is the fate of someone who remembers what he should have said at the party only when he has left and is going down the stairs on the way home. It's called Treppenwitz in German, and in French, Esprit d'escalier; and I have a bad case of it. As I awoke this morning, Dr. Beitmann's concerns with coincidence and telepathy appeared to me in a different perspective, namely not as anomalies or curiosities of the human spirit, but as reflections of the limitation of our concepts and experiences of time. I remembered the lines of one of Rilke's sonnets: "Und mit kleinen Schritten gehn die Uhren, Neben unserm eigentlichen Tag." (And with tiny steps clocks run alongside what is in fact our actual day.) It is the universal but nontheless arbitrary and "unnatural" geometric translation of the subjective experience of time, so dramatically illustrated in Newton's definition and Einstein's revision of so-called laws of motion, which leaves in its wake insoluble "psychological" (or spiritual) anomalies, such as the perplexities of "coincidence" and "telepathy". I should be ashamed, but will quote nonetheless, quote poems that allude to the perplexities engendered by time. Zeit Unmittelbar vor Augen und im Sinn, und doch trotz aller Näh ist mir's unmöglich bestimmt zu sagen wo und wann ich bin. Zeit ist unendlich, lässt sich zählen, messen. Doch ist der schmale Augenblick unsäglich, unmittelbar geschehn, sofort vergessen. Die Zeit ist unermesslich lang und weit, hat festen Anfang nicht noch sichtbar Ende. Der Knall, die unbeschreiblich große Wende, von außerzeitlichem Geschehen handelt. Vielleicht der Urknall uns vom Nichts befreit, und zeitlos leeres Nichts in Zeit verwandelt. Der Knall der Zeit gebiert muss zeitlos bleiben. Nicht End noch Anfang, nichts als Zeitvertreiben. * * * * * * Einst Einst ist das trügerische Doppelwort bestellt mich zu bestricken, zu verführen. Es weist auf zeitlich unbestimmten Ort und stellt sich an mich dorthin zu entführen. Einst bleibt mir ewig unerreichbar, sei's in der Zukunft, sei's Vergangenheit. Denn einst ist niemals hier und offenbar. Deshalb ist Jetzt die einz'ge Wirklichkeit. Was kümmert mich der Anfang einst der Zeit. Ich sorge nicht, dass einst die Welt vergeht. Ich wache jetzt, jetzt tu ich meine Arbeit. Jetzt ruhe ich und lisple mein Gebet. Was einst geschah das schenk ich den Poeten. Was einst geschieht ist Sache der Propheten. * * * * * * Nachbild und Echo Des Blitzes Nachbild ist erst jetzt verschwunden. Noch rollt der Donner mir in meinem Ohr, Was gestern mich befiel ist längst verwunden. Entschiedner Unterschied: Wie lang zuvor? Der Augenblick mechanisch ist gegeben. Kleinster Sekundenteil - nicht zu erleben. Nachklang im Ohr, Nachbild im Aug'. Die Zeit verschwimmt. Die Frage ist, Bin ich bereit? Vergangenheit wird Gegenwart in mir. Entscheidend ist, wie ich drauf reagir, wie sich ein Bild in Gegenwart verwandelt, wie meine Handlung sich entsprechend wandelt. Die Frage drängt sich auf: Ist es zu spät? Sagt mir bescheid, eh Zeit zu Ende geht. * * * * * * I'm not sure whether, if you were interested, you should or should not be afraid to ask for translations and explanations. With unfeigned apologies and best wishes to both of you. Jochen ========================= Rilke, XII. Sonett Heil dem Geist, der uns verbinden mag; denn wir leben wahrhaft in Figuren. Und mit kleinen Schritten gehn die Uhren neben unserm eigentlichen Tag. Ohne unsern wahren Platz zu kennen, handeln wir aus wirklichem Bezug. Die Antennen fühlen die Antennen, und die leere Ferne trug... Reine Spannung. O Musik der Kräfte! Ist nicht durch die läßlichen Geschäfte jede Störung von dir abgelenkt? Selbst wenn sich der Bauer sorgt und handelt, wo die Saat in Sommer sich verwandelt, reicht er niemals hin. Die Erde schenkt. Aus: Die Sonette an Orpheus, Erster Teil (1922)