Beim Lesen von Cassirers symbolisches Formen Buch über den Mythos, kommt mir die Erinnerung an die Stelle von Margarets erstem oder zweitem Brief Brief, wo sie schrieb: "I am halfway through La Chartreuse de Parme, which I find delightful. I wonder if you are frivolous enough to be charmed by it as I am. I fear not. Frivolity, - that's the reason I can't concentrate in meeting. How shocked Papa would be if I became a High Church Episcopalian! It is hot and quiet here - too hot, too quiet, je m'ennuie. But there are also things I love. Alex is gay and and sometimes frightfully annoying with dogmatism on history and literature which sound like your ideas, watered down. I will prove the valü of cultural anthropology if it takes all summer." Jetzt begegne ich in Cassirers Buch aufs Neü der Herausforderung of cultural anthropology (Kulturanthropologie) Heute, nach 71 Jahren, vielleicht zum ersten Mal, befällt mich eine Antwort auf die Frage, was mir denn eigentlich an Kulturanthropologie missfiel, und ob es dasselbe ist was mir noch heute missfällt. Frivolity, - that's the reason I can't concentrate in meeting. Es ist die leichtfertige Sachlichkeit womit das Menschliche, das Heilige erörtert und abgetan wird. Was Nietzsche im Grunde David Friedrich Strauß so übel nahm. Vergleichbar mit der Abscheu vor der Sektion des menschlichen Körpers, welche doch letzten Endes der Ausbildung des Arztes unentbehrlich ist, und welche durch die Anwesenheit eines Priesters im Anatomiesaal der ersten medizinischen Fakultät in Italien (Bologna), kaum behoben wird. "Viëtor hatte von der medizinischen Fakultät der Universität Bologna gesprochen, der ältesten Europas. Da war im Seziersaal eine Zelle für den Priester eingebaut und eine Krypta wo regelmäßige Messen für die Toten gelesen worden. Das, meinte Viëtor, sei humanistische Kultur. Eigentlich hatte er mir vom Herzen gesprochen". Das einzige Ich über das ich außusagen vermag, ist das eigene. Der Anspruch über ein fremdes Ich, über eine fremde Religion, ganz allgemein, über fremde Subjektivität objektives darzustellen, ist Dummheit, Geschmacklosigkeit, Frivolität. Darum ist Sein Name unsagbar. Cassirers Text über mythisches Denken ist eigentlich Kommentar über die Religion. Er muss mit der Subjektivität zurande kommen um Raum für die unbedingte Wissenschaftlichkeit - also für seine Religion - Platz zu machen. Dieser Text ist im Stil der Kantdeutung, will sagen der Deutung von Texten und Umständen welche dem Interpreten nur teilweise und unvollkommen zugänglich sind. Es ließe sich darüber streiten ob dergleichen Gegenstände nicht ganz, nur teilweise, oder überhaupt nicht verständlich sind. Jedenfalls wird die Erklärung, die Deutung zu einem Nachdichten, zu einem Nachschreiben mit dem Ergebnis einer jedem Nachverfasser eigentümliche Erklärung welche mehr oder weniger verständlich als die Vorlage sein möchte, aber keinem zweiten Leser voraussehbar oder voraussagbar ist.