19980307.01
Das Grauenvollste am Nationalsozialismus wird uebersehen
oder verkannt: weshalb es immer wieder wiederholt werden musz.
Der Nationalsozialismus ist die Verkoerperung der Tatsache, dasz
der Mensch kein Zuhause in der Gesellschaft hat: den im
Nationalsozialismus wendete sich der Staat, als die aeuszerste
(ultimate) gesellschaftliche Koerperschaft gegen den
prototypischen Einzelnen: gegen das Glied von Gottes auswerahltem
Volk. (Was es ueberhaupt bedeutet Gottes auserwaehltem Volke
anzugehoeren, die transzendentale Spziologie des Judentums, musz
ich anderswo eroertern (Was es ueberhaupt bedeutet Gottes
auserwaehltem Volke anzugehoeren, die transzendentale Soziologie
des Judentums, musz ich anderswo eroertern.
Wir benoetigen den Nationalsozialismus um uns vor uns selbst
zu schuetzen, um vor uns selbst bestehen zu koennen. Der
empfindsame, gewissenhafte, ehrliche Historiker sieht sehr klar
dasz was die afrikanischen Neger benachbarten Staemmen angetan
haben und antun, was die Europaer den amerikanischen Indianers,
den afrikanischen Negern antaten, dasz all dies durchaus
vergleichbar ist mit den Greueltaten der Nazis. Dasz ueberhaupt
der Nazistaat sich von anderen Regierungen nur in zwei Punkten
unterscheidet: in dem Ausmasz der Menschenzerstoerung, und in der
unverschaemten Offenheit mit welcher er sein Vorhaben verkuendete
und ausfuehrte.
Was nun das Ausmasz der Zerstoerung anlangt, so stellt sich
Frage, ob in diesem Falle die Zahl einen quantitativen
Unterschied macht. Man soll diese Frage nicht leichtfertig
behandeln. Sie verbirgt (enthaelt) (contains) eine tiefe
Problematik des Menschseins. Es ist einfach zu sagen, es macht
keine Unterschied ob einer nur oder zwoelf sterben; weil ein
jeder nur sein eigenes Leiden, seinen seinen eigenen Tod zu
erleben vermag; und das Leiden, den Tod anderer, erlebt wie
seinen eigenen. Und damit hat er das Aeuszerste fuer ihn
Erlebbare empfunden.
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