19981028.01

     Was mich in Hinsicht auf die Analyse und Darstellung der
Subjektivitaet, der Innerlichkeit, am meisten unbefriedigt
laeszt, ist die Vergewaltigung der Sprache zu der ich micht
herablassen musz, um die gehoerigen Gedanken, Gefuehle,
Erlebnisse zu schildern. Das ruehrt von der Unzulaenglichkeit
meiner Schreibfaehigkeiten, in gewissem Masze aber auch von einer
gewissen diesbezueglichen Armut der Sprache, der die beliebigen
Ausdruecke ermangeln; vor allem aber scheint es mir, entquillt
die Gezwungenheit der Sprache einer gewissen Wahrheit, naemlich
der Unleugbarkeit der Tatsache, dasz diese Subjektivitaet
jenseits jeglicher Sprache ist, also dasz sie schlechthin
"unsagbar" ist, so dasz jeder Versuch ihr einen sprachlichen
Ausdruck zu geben unvermeidlicher Weise fehlschlagen musz, weil
das was dargestellt werden soll, das Subjektive, durch die
Darstellung zerstoert wird.

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