19991210.00
Es ist bemerkenswert, dasz Kants Lehre vom Kategorischen
Imperativ die Freiheit des Willens vorauszusetzen scheint. Handle
dasz der andere nicht Mittel sondern Zweck deiner Handlung sei.
Handle, so dasz die Maxime der deine Handlung entspricht als
allgemeines Gesetz gelten moechte. Inbegriffen die Annahme, dasz
der Handelnde nicht an seine Handlungsweise gebunden ist, sondern
dasz es ihm moeglich ist entgegengestetz zu handeln. Beide
Forderungen bezeichnen aber, genauer betrachtet, (Selbest)betrug.
Der Mensch handelt seinem Wesen entsprechend, und seinen
Verhaeltnissen zu anderen, und diese nach eigener Bestimmung,
nach eigener Willkuer umzulenken ist ihm eine Unmoeglichkeit.
Welch eine Vermessenheit zu bestimmen zu beanspruchen in jedem
Augenblick, oder auch nur in einem einzigen, eine kosmische
Gesetzlichkeit zu bestimmen.
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