20000528.00 Bedenklich bis zur Beaengstigung ist der Frauenhass welcher in Kierkegaards Gjestebud (Gastmahl) im ersten Teil der Stadier paa Livets Vei zum Ausdruck kommt. Nichts von Verstaendnis, nichts von Liebe, auch kein wirklicher Humor welcher das wahrhaftigste Licht auf die unloesliche Problematik des Menschengeschlechts zu werfen vermoechte. In welchem Verhaeltnis steht nun aber diese haemische, herabwuerdigende Kritik zu moeglichem literarischem Wert der Schrift? Auch hier stosse ich auf die Frage wie ich mich zu dem boesen zerstoererischen Gedanken zu verhalten habe. Das ist vorerst der oeffentlich geaeuszerte Gedanke, der verraeterische, der die Aufmerksamkeit erweckt, welcher dem oeffentlichen Wohl gehfaehrlich erscheint. Dem liegt die Tyrannei welche das Denken zu kontrollieren beansprucht sehr nahe. Eng verwandt ist die Unterdrueckung des unkonventionellen, und deshalb unbeliebten Ausdrucks von geschlechtlichen Vorstellungen, die sogenannte Pronographie; und die Vorgabe eines Verbotes der Beschuetzungvon Kindern halber ist nur ein Vorwand, denn das, wogegen Kinder geschuetzt werden mueszten ist qualitatif nicht zu unterscheiden von dem wogegen auch Erwachsene geschuetzt werden sollten; umgekehrt auch, haben nicht auch Kinder ein Recht _allen_ geistigen Anregungen der Erwachsenen ausgesetzt zu sein? Ich weisz die Antwort nicht; ich frage nur. * * * * *

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