20000523.05 Es besteht, fuerchte ich, die Gefahr, dass die Sorge um das Verstaendnis und um die Begutachtung der Oeffentlichkeit mir mein Schreiben voellig verdirbt. Und dies muss ich, wenn irgend moeglich verhindern. Gewiss, wenn ich mit der Beschraenkung auf ein bestimmtes Thema, mit der Annahme eines bestimmten Stils der oeffentlichen Approbation gewiss sein koennte, dann wuerde ich vielleicht in Versuchung geraten, meine Seele, d.h. meine innere Unabhaengigkeit, des Ruhmes halber aufzugeben. Aber diese Versuchung sei mir fern; denn eine solche Versicherung habe ich nicht; und wenn ich mich von einem eingebildeten oeffentlichen Geschmack verleiten liesze, wurde ich wahrscheinlich nichts gewinnen, und meiner Freude am Schreiben, der Begeisterung der Selbstverwirklichung welche das Schreiben mir geben kann, verlustig gehen. Ach, ich spiele ja nicht mit dem Gelde; warum sollte ich mit meinem Seelengluecke spielen. * * * * *

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