20000601.00
Die Dialektik ermoeglicht die Aussprache und Erlaeuterung
des Widerlichen. Die unannehmbare These wird zwar durch die
Antithese aufgehoben, hinterlaeszt aber, da sie nun einmal
ausgesprochen ist, eine Wirkung welche durch die Antithese nicht
ausgemerzt wird.
Wenn man bedenkt, dass unser Denken aus einer Folge von
Vorstellungen besteht, und wie duerftig die Beziehung von
Vorstellung zur Wirklichkeit, dann ist die Leidenschaft mit
welcher wir einen gewissen Gedanken aufnehmen oder ablehnen,
gutheiszen oder verwerfen, umso verwunderlicher. Erklaeren
laeszt sich diese Leidenschaft um den Gedanken, weil am Ende
unsere Taten unseren Vorstellungen entsprechen. Wir fuerchten
uns nicht vor dem Gedanken als solchem, sondern vor der Handlung
von der wir meinen, dass sie sich aus ihm ergeben moechte.
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