20000601.01 Der ununterdrueckbare Drang (Neigung)(the unquenchable penchant) zum Idealisieren ist zugleich die Quelle unserer Lebensfaehigkeit und die Quelle groszen Leidens. Wir stellen uns vor, wir malen uns aus, wie wir selbst, wie unsere Beziehungen zu anderen, wie unsere Welt sein _sollte_. Diese Vorstellungen bieten dann die Vorlagen fuer all unsere Handlungen, deren Verlauf wiederum es offenbart, dasz die Vorsaetze (Ziele) unerreichbar sind. Die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit ist ein Ort der Qual, dort liegt die Quelle unseres Leidens. Ertraeglich wird das Leben erst dadurch, dasz wir uns in unsere Grenzen fuegen; freilich des oefteren indem wir uns selbst ueber was wir sind, ueber was wir tun, und ueber was wir erreichen, taeuschen und beluegen. Dies in Wahrheit zu betrachten ist eine grosze Errungenschaft, moeglicherweise eine der groeszten derer wir faehig sind. Denn indem wir uns selbst und unsere Welt wahrhaftiger erkennen, wird es uns leichter sie hinzunehmen wie sie sind und die Grenzen in denen wir leben muessen als unabaenderlich zu akzeptieren. * * * * *

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