20001224.03 Dasz das Selbstbewusztsein, das Selbstwissen des Denkens das Denken nicht erschoepft, dasz es ueberhaupt an dessen Gueltigkeit garnicht herannreicht, ist eine Tatsache so offensichtlich wsie jene, dasz das Selbstbewusztsein, das Selbstwissen des Sehens das Sehen nicht erschoepft, dasz es ueberhaupt an dessen Gueltigkeit garnicht herannreicht, dasz das Selbstbewusztsein, das Selbstwissen des Hoerens das Hoeren nicht erschoepft, dasz es ueberhaupt an dessen Gueltigkeit garnicht herannreicht. So wenig wie Sehen oder Hoeren beschreiben lassen, so wenig laeszt sich das Denken beschreiben. So wenig das erlebte Bild dem Gegenstand in der Natur gleichzusetzen ist, der es ausloest, so wenig ist die erdachte, die gedeutete Welt jener Mannigfaltigkeit gleichzusetzen, die es verursacht, die zu ihm Anlasz gibt. So wie das erschaute Bild optisch physiologischen Schranken unterliegt, (is subject to optical and physiological barriers) so unterliegt die erdachte, die gedeutete Welt jenen Beschraenkungen welche die Symbolik des Denkens die Sprache und die Mathematik ihr auferlegt. Wir vermoegen an dem transzendentalen Gegenstand des Erschauten - oder des Gedachten, - auch nur das Geringste zu aendern; sie sind uns im einen Falle wie im anderen unerreichtbar: aber an der Symbolik mittels derer wir zu jenen in Verbingung treten (oder stehen), laeszt sich manchers, laeszt sich alles aendern. * * * * *

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