20010529.00
Ich habe es schon erwaehnt, dass die Begriffsbildung -
Begriffsverwaltung finde ich, ist ein passenderer Ausdruck -
nicht lediglich auf die Sprache beschraenkt sein braucht,
dass nicht-sprachliche Wahrnehmung, nicht-sprachliche
Erinnerung gleichfalls in der Lage sind, in diesem Falle
nicht-sprachliche Begriffe hervorzurufen. Die Tatsache der
Nicht-sprachlichkeit, jedoch, beeintraechtigt die Entdeckung
und die Darstellung nicht-sprachlicher Begriffe in einem
Masse, das es zweifelhaft macht, ob der Hinweis auf
(moegliche) nicht-sprachliche Begriffe in irgendeiner Weise
fruchtbar sein wird. Zugleich weist die Unerreichbarkei
moeglicher nicht-sprachlicher Begriffe auf die
Beschraenkungen welche eine sprachliche Darstellung, wie
diese, und welch andere als sprachliche Darstellung liegt
denn im Bereich der Moeglichkeit, dass eine sprachliche
Darstellung wie diese dem Urteil und dem Ausdruck mit
unvermeidlichen Schranken behindert.
Tatsache ist, dass in vergleichbarer Weise, wie die
Gesichtskraft unsere Wahrnehmung beherrscht so beherrscht
das Sprachvermoegen die Begriffsbildung; Die Bezeichnung
einer Person, eines Gegenstandes mit einem sprachlichen
Ausdruck, mit eine Namen, ist das urspruengliche sprachliche
Erleben. Es ist der Umstand, dass die Sprache nicht
lediglich die einstufige Begriffsbildung die einstufige
Verbegrifflichung des Wahrgenommenen ist, sondern dass die
Begriffes selbst, als aussen wahrgenommene oder innerlich
erinnerte Worte als Gegenstaende nicht nur doppelter sondern
ungezaehlt vielfacher Begriffsbildung zu dienen vermoegen,
welche das anspruchsvolle, aber auch ueberaus wirkungsvolle
Geistesleben des Einzelnen, - und der Menschheit im
allgemeinen ermoeglicht.
Es scheint mir aber der Muehe wert, die
Begriffsverwaltung in der Musik, in der Mathematik, in der
Malerei, in der Baukunst, zu untersuchen und zu beschreiben.
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